Der lange Streit um die Verantwortung für Alterskontrollen in App Stores bewegt sich auf dem Weg zur Lösung. In den USA zeichnet sich ein Gesetzentwurf ab, der Apple und Google als Betreiber der großen Plattformen direkt in die Pflicht nehmen soll. Diese Entwicklung erzeugt sowohl Begeisterung als auch Besorgnis bei Befürwortern und Gegnern des Vorschlags. Der App Store Accountability Act baut auf bestehenden Regelungen einzelner Bundesstaaten wie Utah auf, wo bereits eine Verpflichtung zur Durchführung von Alterschecks besteht. Weitere Bundesstaaten prüfen ebenfalls ein solches Vorgehen, was den Weg für ein nationales Gesetz ebnet. Die Initiatoren des Gesetzes verwenden ein Modell, das App Stores mit dem Einzelhandel vergleicht. Ähnlich wie Tabak- oder Alkoholverkäufer Alterskontrollen vorsehen, sollen Apple und Google als App Store-Betreiber dafür verantwortlich sein, nicht jedoch jeder einzelne Entwickler eines Produkts. Ein Hauptargument der Befürworter liegt im Bereich des Datenschutzes: Nutzer müssten ihre Altersnachweise nur einmal zentral hinterlegen, anstatt dies bei jedem Anbieter innerhalb der Plattform zu wiederholen. Dies vereinfacht die Verwaltung und minimiert potenziell gefährliche Datenpunkte. Apple hingegen zeigt Skepsis und befürchtet die Weitergabe präziser Altersangaben und weiterer persönlicher Daten an Entwickler. Das Unternehmen sieht in der Unschärfe durch Alterskorridore statt genauer Angaben eine Lösung, um sowohl den Datenschutz zu respektieren als auch dem Gesetzgeber entgegenzukommen. Als Beispiel nennt Apple die Erweiterung seiner Jugendschutz-Funktionen Mitte 2025, wobei trotz des erweiterten Schutzes das Alter im Ungefähren bleibt und stattdessen Alterskorridore mit App-Entwicklern geteilt werden.
Die Verlagerung der Alterskontrollen auf die App Store-Betreiber würde den Prozess vereinfachen und nationale Diskussionen sowie Regelungen zum Jugendschutz in Apps implementieren. Statt eigener Schutzmechanismen durch jeden Anbieter könnten zentrale Schnittstellen auf Betriebssystemebene geschaffen werden. Dies könnte jedoch mit Datenschutzversprechen kollidieren, die Firmen wie Apple ihren Nutzern geben. Die Balance zwischen effektivem Jugendschutz und dem Schutz sensibler Nutzerdaten stellt damit ein zentrales Thema der Debatte um den Gesetzentwurf dar.
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