Microsofts KI-Recall: Datenschutz im Fokus bei der Erweiterung der Testphase

Microsoft erweitert die Testphase seines umstrittenen KI-Features „Recall“ auf eine breitere Hardwarebasis und schafft damit Raum für einen möglichen Markteintritt in naher Zukunft – trotz anhaltender Datenschutzbedenken. Bislang beschränkte sich Recall auf Geräte mit Snapdragon-X1-Chips; nun werden auch PCs mit modernen Neural Processing Units (NPUs) von AMD und Intel ins Rampenlicht gerückt. Diese werden als „Copilot-Geräte“ klassifiziert und laufen im Rahmen des Insider-Builds 26120.2510.

Ein wichtiger Schritt: Die Tests starten nun auch in der Europäischen Union, einschließlich Deutschland, was auf eine baldige Markteinführung hindeutet. Recall funktioniert durch die regelmäßige Erstellung von Screenshots angezeigter Inhalte, die lokal gespeichert werden. Das Ziel ist, vergangene Sitzungen und Dateien mithilfe einfacher Suchanfragen effizient wieder auffindbar zu machen. Dieser Ansatz soll die Produktivität steigern, indem Texte und Bilder aus Dokumenten durchsuchbar gemacht werden.

Trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen ruft die lokale Datenspeicherung, die potenziell sensible Informationen enthalten kann, Kritik hervor. Während Microsoft betont, dass keine Daten in die Cloud übertragen werden, sehen Kritiker Risiken in den Screenshots, die möglicherweise vertrauliche Informationen enthalten könnten. Um diese Bedenken zu adressieren, implementiert Microsoft Filter im Tool, um Passwörter und andere sensible Inhalte zu maskieren. Nutzer sollen zudem bestimmte Anwendungen und Webseiten vom Screenshot-Feature ausnehmen können.

Zusätzliche Schutzmaßnahmen umfassen die biometrische oder PIN-basierte Verifizierung der Screenshots sowie manuelle und automatische Löschfunktionen. Obwohl das Feature vollständig deaktivierbar ist, lässt es sich nicht komplett entfernen.

Die Erweiterung der Testphase und der EU-Start signalisieren Microsofts ambitioniertes Vorgehen bei Recall. Die Balance zwischen Produktivitätssteigerung durch KI und dem Schutz sensibler Daten bleibt jedoch ein zentrales Thema, das weiterhin diskutiert und durch technische Weiterentwicklungen adressiert werden muss.

Schlagwörter: Microsoft + Recall + 26120.2510

Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
  • 10. Dezember 2024