Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) baut sein Programm zur Kennzeichnung von IT-Sicherheitsstandards weiter aus und bietet nun auch Herstellern smarter Sicherheitslösungen den Zugang zu einem Zertifizierungs-Logo. Mit dieser Erweiterung zielt die Bonner Behörde darauf ab, Verbrauchern bei der Orientierung im zunehmend wachsenden Bereich vernetzter Sicherheitstechnik mehr Transparenz zu bieten.
Smart-Home-Anwendungen wie smarte Alarmanlagen, Bewegungssensoren, digitale Türschlösser (Smart Locks) oder vernetzte Rauchmelder gewinnen immer mehr an Verbreitung, und damit steigt auch das Bedürfnis nach einer klar erkennbaren Bewertung der IT-Sicherheitsmerkmale. Das freiwillige und online beantragbare Kennzeichen soll diese Anforderungen erfüllen und Käufern die Auswahl eines sicheren Produkts erleichtern. Es signalisiert zugleich Herstellern, dass das BSI hohe Sicherheitsstandards voraussetzt.
Die Grundlage für die Zertifizierung bildet der VdS 6063 Standard, der spezifisch auf die Anforderungen von Sicherheitstechnik zugeschnitten ist. Hersteller müssen zunächst selbst oder mithilfe einer Konformitätsbewertungsstelle prüfen, ob ihr Produkt diesen Standard erfüllt. Mit der Antragstellung verpflichten sie sich darüber hinaus, Schwachstellen dem BSI zu melden, diese zu beheben und das Produkt über seine gesamte Lebensdauer mit Sicherheitsupdates zu versorgen. Das BSI prüft die eingereichten Unterlagen auf Plausibilität und Schwachstellen, allerdings ohne dabei in eine tiefgreifende technische Analyse einzutauchen.
Wirken die Angaben plausibel, erhalten die Hersteller das begehrte Kennzeichen, das sie digital in ihrem Onlineshop, direkt auf dem Produkt oder der Verpackung einbinden dürfen. Ein integrierter QR-Code ermöglicht Verbrauchern einen direkten Zugang zu detaillierten Informationen über Updates und Sicherheitsmerkmale auf einer BSI-Produktinformationsseite.
Durch stichprobenartige Kontrollen während der Laufzeit sichert das BSI die Einhaltung der Sicherheitsstandards. Bereits 460 Kennzeichen wurden seit der Initiative vergeben, darunter auch für aktuelle Smartphone-Modelle von Samsung und Smart-TVs sowie kürzlich auch für Videoconferencing-Lösungen von Zoom.
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(pz)