AMD hat sich erstmals öffentlich zu den Fehlern bei den Ryzen 9000-Prozessoren geäußert. Insbesondere im Frühjahr wurde eine Zunahme an Ausfällen beobachtet, die vor allem mit dem Ryzen 7 9800X3D und Mainboards von Asrock in Verbindung standen. Zwei leitende AMD-Manager, David McAfee, Leiter des Client Channel Business, und Travis Kirsch, Direktor für Client Product Management, betonten in einem Interview mit der chinesischen Publikation Quasarzone verschiedene Faktoren, die zu diesen Problemen beigetragen haben könnten.
Erstens wurde auf die Mainboard-Hersteller hingewiesen, die nicht immer den Empfehlungen von AMD hinsichtlich wichtiger Parameter wie den CPU-Spannungen strikt folgen. Ungenaue Einstellungen dieser Spannungen können zu Überhitzung und letztlich zu Defekten führen, insbesondere bei sensibleren Prozessoren wie dem Ryzen 7 9800X3D. Dieser Prozessor zeichnet sich durch seine gestapelte Chiplevel-Architektur aus, was ihn anfälliger für Schäden durch überhöhte Spannungen macht. Der Fokus auf den Ryzen 7 9800X3D als besonders hervorstechendes Modell im Gaming-Bereich erhöht seine Expositionsfläche gegenüber diesen potenziellen Problemen.
Neben der Verantwortung der Mainboard-Hersteller hoben die AMD-Manager die Wichtigkeit von BIOS-Updates hervor. Sie betonten, dass Nutzer stets auf dem neuesten Stand ihrer BIOS-Firmware bleiben sollten, um Funktionsverbesserungen und vor allem Fehlerkorrekturen bezüglich Spannungsmanagement und Übertaktungsfunktionen zu erhalten. Die AM5-Plattform, auf der sowohl die Ryzen 7000- als auch die Ryzen 9000-Reihe basiert, erfordert kontinuierliche Validierung aufgrund der Vielzahl an Kombinationen aus CPUs und Chipsätzen. Je mehr Generationen und Varianten eingeführt werden, desto komplexer wird die Abdeckung möglicher Schwachstellen. Dies verdeutlicht den Bedarf an ständiger Anpassung und Optimierung durch BIOS-Updates.
Asrock, als Hersteller besonders betroffener Mainboards, musste mehrere Phasen von BIOS-Updates durchlaufen, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Ein wichtiges Update im Mai 2023 umfasste Anpassungen an Spannungsregelungen und Übertaktungsfunktionen für alle AM5-Mainboards. Trotz dieser Bemühungen treten weiterhin vereinzelt Fälle auf, bei denen Nutzer ältere BIOS-Versionen verwenden und dadurch Probleme erleben. Die Ursachen in diesen Fällen sind jedoch oft komplexer und nicht allein auf mangelnde Aktualisierung zurückzuführen.
Nutzer können die aktuellste BIOS-Version für ihre Mainboard-Modelle direkt auf der Herstellerwebsite im Bereich „Service“ finden und so sicherstellen, dass sie von den neuesten Korrekturen und Optimierungen profitieren.
Schlagwörter: AMD + David McAfee + Travis Kirsch
Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?