Internationale Sicherheitsbehörden vereinen Kräfte gegen chinesische Cyberangriffe

In den letzten Jahren häufen sich Meldungen über Cyberangriffe, die mutmaßlich von chinesischen Akteuren ausgeführt werden und internationale Netzwerksysteme ins Visier nehmen. Diese Angriffe werden oft staatlich unterstützt und haben es geschafft, tief in die globale Telekommunikationsinfrastruktur einzudringen und diese auszuspionieren. Die Bedrohungslage hat internationale Sicherheitsbehörden alarmiert, sodass sie sich nun verbündet haben und einen gemeinsamen, umfassenden Cybersicherheitsleitfaden veröffentlicht haben. Dieser Leitfaden zeichnet das Vorgehen der Angreifer detailliert auf, liefert Hinweise zur frühzeitigen Erkennung von Attacken und empfiehlt konkrete Gegenmaßnahmen, um zukünftige Eskalationen zu verhindern.

Eines der markanten Merkmale dieser Cyberangriffe ist die Ausnutzung bereits bestehender, aber noch nicht geschlossener Sicherheitslücken. Ein aktuelles Beispiel verdeutlicht diesen Punkt: Ein nordamerikanischer Telekommunikationsanbieter fiel einem solchen Angriff zum Opfer. Cyberkriminelle nutzten eine ungepatchte Sicherheitslücke in Cisco-Geräten als Einfallstor, um in ein kanadisches Netzwerk einzudringen. Obwohl Cisco nach Bekanntwerden der Schwachstelle eine aktualisierte Software zur Verfügung gestellt hatte, verzögerte der Telekommunikationsanbieter die Installation dieser Patches um über ein Jahr, was ihn anfällig für den Angriff machte. Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie wichtig zeitnahe Sicherheitsupdates sind, um sich gegen solche Bedrohungen zu schützen.

Die gemeinsame Initiative der internationalen Sicherheitsbehörden, angeführt durch das Bundesamt für Verfassungsschutz und das BSI, fokussiert sich besonders auf die Gruppe Salt Typhoon – auch bekannt als GhostEmperor oder FamousSparrow. Diese Akteure operieren international unter verschiedenen Namen und haben ein besonderes Interesse an der Telekommunikationsinfrastruktur. Ein erfolgreicher Einbruch ermöglicht es ihnen und den mit ihnen verbundenen chinesischen Geheimdiensten, die Kommunikation einzelner Zielpersonen zu überwachen sowie deren Standortdaten zu erfassen.

Googles Threat Intelligence Group hebt hervor, dass Salt Typhoon aufgrund seines tiefgreifenden Fachwissens in Telekommunikationssystemen besonders heimtückisch operiert. Experten sehen in dieser Gruppe einen der erfolgreichsten chinesischen Cyber-Spionageakteure und betonen ihre Expertise in den relevanten Technologien, was ihnen ein hohes Maß an Fähigkeiten verleiht.

Der gemeinsame Cybersicherheitsleitfaden ist somit ein wichtiger Schritt zur Gegenwehr dieser komplexen Bedrohungen. Er liefert wertvolle Informationen und Handlungsempfehlungen, um die Telekommunikationsinfrastruktur zu schützen und zukünftige Cyberangriffe effektiv abzuwehren.

Schlagwörter: Salt Typhoon + Cisco + BSI

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  • 28. August 2025