Der Hype um Donald Trumps Präsidentschaftskandidatur sorgt für eine kurzfristige, aber deutliche Aufwärtsbewegung im Markt der Grafikkarten. Für das zweite Quartal 2025 zeichnen Marktforscher von Jon Peddie Research (JPR) ein Bild mit 27 Prozent mehr verkauften Grafikkarten im Vergleich zum ersten Quartal desselben Jahres. Diese Steigerung profitiert maßgeblich von Nvidia, deren GeForce-GPUs die dominierende Marktmacht in diesem Bereich behalten. Als Treiber dieser ungewöhnlichen Entwicklung nennen Experten vor allem die Furcht vor bevorstehenden Preisanstiegen, beispielsweise durch Zölle oder geopolitische Unsicherheiten.
Interessanterweise geht diese Trendwende parallel mit einer ebenfalls spürbaren Zunahme des Desktop-PC-Marktes, der im gleichen Zeitraum um 21,6 Prozent anstieg. Typischerweise erleben PC-Verkäufe im zweiten Quartal einen Abschwung, da Konsumenten ihr Budget für Sommerurlaube priorisieren und Hardware-Investitionen in den Herbstquartalen, insbesondere im vierten, erfolgen. Bereits im ersten Quartal 2025 hatte JPR eine ungewöhnlich hohe Nachfrage nach Gaming-GPUs registriert, die nun im zweiten Quartal ihren Fortgang findet.
Im Vergleich zum Vorjahr wirken diese Zahlen jedoch weniger beeindruckend, da laut JPR die Gesamtzahl der verkauften Desktop-PCs um 4,4 Prozent gesunken ist, obwohl sich der bevorstehende Zwangswechsel auf Windows 11 abzeichnet. Diese Entwicklung legt nahe, dass der Trump-bedingte Schub primär auf kurzfristige Faktoren wie Unsicherheiten und Preissorgen basiert, anstatt auf einer grundlegend veränderten Marktsituation.
Am stärksten von dieser Dynamik profitiert Nvidia, deren GeForce-Grafikkarten einen Marktanteil von 94 Prozent belegen. AMDs Radeon hingegen sieht sich einem deutlichen Rückgang des Marktanteils ausgesetzt, der im Jahresvergleich auf nur noch 6 Prozent sank. Intels „Arc“-Serie scheitert bislang an der Marktannahme und hält mit 0,0 Prozent Marktanteil ein ähnliches Bild wie ihr weniger erfolgreicher Vorgänger in früheren Jahren. Die Grafikkartenlandschaft zeigt sich somit vorerst geprägt von einer kurzfristigen Nachfrageexplosion, angeführt von Nvidia und stark beeinflusst durch politische Ereignisse und Unsicherheiten im Markt.
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(pz)