Canonical ändert die Lizenz von LXD: Wie wirkt sich das auf die Community aus?

Canonical, das Unternehmen hinter Ubuntu, hat kürzlich eine bedeutende Änderung an der Lizenz von LXD vorgenommen, dem Open-Source-Verwaltungsprogramm für Linux-Container. Nachdem Canonical die Entwicklung von LXD von Linux Containers übernommen hatte, wurde die Lizenz von Apache2 auf AGPLv3 umgestellt.

Mit der Veröffentlichung von LXD 5.20 gibt es eine weitere Änderung: Alle Code-Beitragenden müssen nun das Canonical Contributor License Agreement (CLA) akzeptieren, was bedeutet, dass alle zukünftigen Beiträge unter der AGPLv3-Lizenz stehen. Diese Änderung betrifft auch alle bisherigen Beiträge von Mitarbeitern von Canonical. Die Apache2-Lizenz bleibt jedoch weiterhin gültig für alle bisherigen Beiträge der Community.

Stéphane Graber, der langjährige Hauptentwickler von LXD, hat das Unternehmen nach dieser Entscheidung verlassen und einen Fork von LXD namens Incus gestartet. Graber sieht den Lizenzwechsel als problematisch an, da Canonical nicht das Urheberrecht an Beiträgen von Nicht-Mitarbeitern besitzt, wie beispielsweise den zahlreichen Änderungen, die von Incus importiert wurden. Aus diesem Grund behalten diese Änderungen ihre Gültigkeit gemäß der Apache2-Lizenz, unter der sie vorgenommen wurden.

Graber kritisiert, dass Canonical LXD seiner Meinung nach nicht unter der AGPLv3-Lizenz veröffentlichen kann und wahrscheinlich auch in Zukunft nicht wird. Dadurch befindet sich LXD nun in einer eigenartigen Kombination aus Apache2 und AGPLv3, ohne klare Metadaten, die anzeigen, welche Datei oder welcher Teil einer Datei unter welche Lizenz fällt.

Gemäß Graber wird dieser Mix aus Lizenzen höchstwahrscheinlich eine Herausforderung für jeden darstellen, der Lizenzprüfungen durchführt, um LXD für die Integration in seine Umgebung zu bewerten. Dennoch glaubt er, dass die Auswirkungen für LXD-Benutzer minimal sein dürften, es sei denn, sie verstoßen gegen Unternehmensrichtlinien, die die Verwendung von AGPLv3-Software untersagen.

Laut Graber bleibt LXD jedoch weiterhin die gleiche Open-Source-Software wie zuvor. Die Änderungen an der Lizenz und das CLA haben keinen Einfluss auf die Funktionalität oder die allgemeine Verfügbarkeit von LXD. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich diese Situation weiterentwickelt und ob sich andere Entwickler und Unternehmen von LXD abwenden oder weiterhin zur Community beitragen werden.

Schlagwörter: Stéphane Graber + Canonical + Canonical LXD + Apache2 + AGPLv3

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  • 17. Dezember 2023