Gravis vor dem Aus: Traditioneller Apple-Händler kämpft mit finanziellen Problemen und schließt Filialen
Das Ende von Gravis: Ein Synonym für den Kauf von Macs und Zubehör in deutschen Großstädten steht vor dem Aus. Die Firma, 1986 von Berliner Studenten gegründet, gehört seit 2013 zur Freenet-Gruppe, die vor allem für Telekommunikationsdienstleistungen bekannt ist. Doch nun hat Freenet beschlossen, Gravis abzuwickeln. Die finanzielle Schieflage und steigende Verluste waren ausschlaggebend für diese Entscheidung.
Gravis hatte in den letzten Jahren versucht, sich neu auszurichten. Mit einem überarbeiteten Logo, neuen Store-Konzepten, der Umstellung auf Kartenzahlung und neuer Marketingmaßnahmen wollte das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs kommen. Doch die Verluste konnten nicht ausgeglichen werden. Potenzielle Partner und Geschäftsfusionen wurden geprüft, aber kein überzeugendes Konzept gefunden.
Seit der Übernahme von Gravis durch Freenet war das Unternehmen einer der wichtigsten Reparatur- und Servicepartner von Apple. Apple hat Gravis mehrfach für Qualität, Service, Beratung und Kundenerfahrung ausgezeichnet. Doch auch die einschränkenden Konditionen seitens Apple haben Gravis zu schaffen gemacht. Das Unternehmen sah keine Perspektive, das Geschäft zukünftig profitabel zu machen.
Als Gründe für das Ende wurden außerdem die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der zunehmende Einfluss des Online-Handels und die dadurch entstandenen Verluste im stationären Bereich genannt. Immer mehr Menschen kaufen ihre Produkte online, was den stationären Handel vor große Herausforderungen stellt.
Es ist noch unklar, wie genau die Schließung der einzelnen Filialen ablaufen wird und was mit den betroffenen Mitarbeitern geschehen wird. Freenet hat bestätigt, dass entsprechende Prozesse bereits im Gange sind. Die genauen Termine für die Schließung der Website und der Ladengeschäfte wurden jedoch nicht mitgeteilt.
Im vergangenen Jahr gab es bereits negative Entwicklungen bei einigen der bekannteren Apple-Händler. Cyberport hat ihre Präsenz in verschiedenen Standorten, darunter Berlin, verringert, indem sie ihr Filialnetzwerk reduziert haben. Es ist immer empfehlenswert, beim Kauf von Apple-Produkten auch Reseller in Betracht zu ziehen. Oftmals sind die Preise dieser Reseller um Hunderte von Euro günstiger als die von Apple selbst.
Das Ende von Gravis ist ein weiteres Beispiel für den Wandel im Einzelhandel. Die Digitalisierung und der Online-Handel haben die Branche stark verändert. Traditionelle Geschäfte müssen sich anpassen, um zu überleben. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf andere Händler haben wird.
Schlagwörter: Gravis + Apple + Freenet
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