EU-Kommission prüft mögliche Verstöße von Bytedance gegen Auskunftspflichten im Zusammenhang mit TikTok Lite
Das Unternehmen Bytedance, das hinter der Social-Media-Plattform TikTok steht, könnte in naher Zukunft mit Konsequenzen seitens der EU-Kommission konfrontiert werden. Der Grund dafür sind mögliche Verstöße gegen die Auskunftspflichten gemäß dem Digital Services Act (DSA). Insbesondere die Funktionen der App TikTok Lite stehen dabei im Fokus der Kritik. Die EU-Kommission äußert Bedenken darüber, dass die Belohnungsfunktion der App, die derzeit nur in Spanien und Frankreich verfügbar ist, ein süchtig machendes Potenzial haben könnte. Diese Funktion belohnt Benutzer für das Anschauen und Interagieren mit Videos im Rahmen des Task and Reward-Programms mit virtuellen Münzen, die gegen Gutscheine für Produkte oder Online-Shops eingelöst werden können.
Thierry Breton, der Binnenmarkt-Kommissar, äußerte die Besorgnis, dass diese Belohnungsfunktion ähnlich schädlich und süchtig machend sein könnte wie Light-Zigaretten. Gemäß dem DSA sind Anbieter von digitalen Diensten dazu verpflichtet, bereits bei der Einführung potenziell problematischer Funktionen eine Risikobewertung durchzuführen. Die EU-Kommission kritisiert nun, dass Bytedance die TikTok Lite-Version in Frankreich und Spanien veröffentlicht hat, ohne zuvor die damit verbundenen Risiken in einem Bericht zu evaluieren.
Die EU-Kommission hatte Bytedance bereits aufgefordert, seinen Informationspflichten nachzukommen und einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Trotz dieser Aufforderung hat das Unternehmen jedoch nicht gehandelt. Die EU-Kommission behält sich daher das Recht vor, bestimmte Funktionen der App TikTok Lite abzuschalten, falls Bytedance weiterhin seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
TikTok Lite wird als besonders datensparsame Version der beliebten App angesehen. Durch die potenziell süchtig machende Belohnungsfunktion besteht jedoch die Gefahr, dass vor allem junge Nutzer in ein riskantes Verhalten hineingezogen werden. Die EU-Kommission ist bestrebt, solche potenziellen Risiken zu minimieren und die Verbraucher zu schützen.
Bytedance hätte bis zum 18. April einen Bericht über die Risiken der TikTok Lite-Funktion vorlegen sollen, was jedoch nicht geschehen ist. Nun bleibt abzuwarten, wie die EU-Kommission weiter vorgehen wird und welche Konsequenzen Bytedance erwarten. Es bleibt zu hoffen, dass der Schutz der Verbraucher und insbesondere der Schutz von jungen Menschen vor süchtig machenden Online-Funktionen höchste Priorität hat.
Schlagwörter: TikTok + Bytedance + Spanien
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