Das HEP-Projekt hat es geschafft, einige Lücken in der Entwicklung von Halbleiterbauelementen zu schließen und bringt damit neue Möglichkeiten für die Entwicklung offener und vertrauenswürdiger Chips. Denn der Weg zu solchen Bauelementen ist lang und komplex.
Da braucht es nicht nur einen Rechenkern mit der offenen Befehlssatzarchitektur RISC-V, sondern auch viele andere Funktionsblöcke sowie offengelegte Entwicklungswerkzeuge (EDA-Tools) und ein Process Design Kit (PDK) für die gewünschte Fertigungstechnik. Das HEP-Projekt hat nun genau hier angesetzt und verschiedene Lücken geschlossen.
Ein wichtiger Meilenstein des Projekts ist der Sicherheitschip HEP-1 mit RISC-V-Kern. Dieser wurde mithilfe der genannten Tools entwickelt und von der Auftragsfertigung (Foundry) des IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik in Frankfurt/Oder produziert. Das Besondere daran ist, dass der gesamte Entwicklungsprozess offengelegt ist. Dadurch kann eine bessere Kontrolle über die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit des Chips gewährleistet werden.
Das HEP-Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Wertschöpfungskette durch den Einsatz von Open-Source- und vertrauenswürdigen EDA-Tools und Prozessoren zu stärken. Das klingt vielleicht kompliziert, aber im Grunde geht es darum, offene und vertrauenswürdige Entwicklungswerkzeuge für Chips bereitzustellen. Dadurch soll die digitale Souveränität gestärkt und die Abhängigkeit von proprietärer Technologie verringert werden.
Unterstützung erhält das Projekt dabei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und insgesamt 13 Partnern, darunter renommierte Unternehmen wie Bosch, die VW-Sparte Cariad, Swissbit und Hensoldt Cyber. Gemeinsam arbeiten sie daran, die Entwicklung offener und vertrauenswürdiger Chips voranzutreiben und die deutsche Halbleiterindustrie zu stärken.
Die Verwendung von offenen Entwicklungsplattformen und -werkzeugen hat einige Vorteile. Entwickler können die Funktionalität und Sicherheit von Chips besser überprüfen und anpassen. Das ist besonders wichtig in sicherheitskritischen Anwendungen wie der Automobilindustrie, wo die Vertrauenswürdigkeit von Chips von entscheidender Bedeutung ist.
Das HEP-Projekt ist also ein wichtiger Schritt in Richtung einer offeneren und vertrauenswürdigeren Halbleiterindustrie. Es zeigt, dass es möglich ist, Halbleiterbauelemente zu entwickeln, bei denen alle Informationen offengelegt sind und die Kontrolle über die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit gewährleistet ist. Das trägt zur Stärkung der digitalen Souveränität bei und verringert die Abhängigkeit von ausländischen Technologien. Eine gute Sache also!
Schlagwörter: Sicherheitschip + Offene Befehlssatzarchitektur RISCV + Digitale Souveränität
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