Mozilla-Chefin Mitchell Baker warnt davor, die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz ausschließlich den großen Tech-Giganten wie Microsoft, Google und Facebook zu überlassen. In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin betonte sie, dass es von großer Bedeutung ist, dass die Trainingsdaten und Ergebnisse der KI-Funktionen von den Nutzern und Unternehmen kontrolliert werden können und nicht von einigen wenigen Unternehmen zentral gesteuert werden sollten.
Baker, die Leiterin des Open-Source-Projekts Mozilla, das unter anderem den Webbrowser Firefox umfasst, betonte, dass Künstliche Intelligenz voraussichtlich die prägende Technologie dieser Generation sein wird, ähnlich wie das Internet die Welt grundlegend verändert hat. Sie warnte davor, dass das, was wir bisher von KI gesehen haben, nur die Spitze des Eisbergs sei und dass KI-Funktionen immer häufiger in Produkten und Benutzererfahrungen zum Einsatz kommen würden.
Um zu verhindern, dass die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz in einigen wenigen begrenzten Umgebungen gefangen bleibt, besteht laut Baker die Möglichkeit, Richtlinien zu erarbeiten, die für mehr Transparenz und Verantwortlichkeit sorgen. Sie wies auch darauf hin, dass Open-Source-Projekte eine wichtige Rolle spielen können, um die Stärkung des Oligopols zu vermeiden.
Derzeit wird der Fortschritt in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz maßgeblich von großen IT-Konzernen in den USA vorangetrieben. Beispielsweise hat Microsoft eine enge Partnerschaft mit dem KI-Start-up OpenAI und bietet KI-Funktionen in Produkten wie dem Browser Bing, den Office-Anwendungen und Cloud-Programmen an. Google kontert mit seinem eigenen KI-Programm namens Bard. Weitere maßgebliche Unternehmen im Bereich Künstlicher Intelligenz sind Meta (Facebook-Konzern), Adobe und Nvidia, ein Experte für KI-Chips.
Baker betonte, dass es wichtig sei, die Vorteile von Künstlicher Intelligenz nicht nur einigen wenigen Unternehmen zugänglich zu machen, sondern dafür zu sorgen, dass die Technologie für alle offen und kontrollierbar bleibt. Die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum von Mozilla in Berlin boten eine Gelegenheit, auf die Bedeutung von Open-Source-Projekten hinzuweisen, die dazu beitragen können, die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz breiter aufzustellen.
Obwohl es schwierig ist, mit den Milliardeninvestitionen der großen Tech-Konzerne zu konkurrieren, experimentiert man nun mit kleineren Modellen, die auch auf Laptops oder Smartphones ausgeführt werden können. Es handelt sich um bedeutende Umwälzungen in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, und es besteht die Möglichkeit, die Richtung zu lenken, um eine breitere Nutzung und Kontrolle zu ermöglichen.
Schlagwörter: Künstliche Intelligenz + TechGiganten + OpenSource
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