Nokia plant massiven Stellenabbau zur Kostenreduzierung und Wettbewerbsstärkung

Nokia, einer der weltweit führenden Telekomausrüster, plant einen massiven Stellenabbau im Rahmen eines neuen Sparprogramms. CEO Pekka Lundmark gab bekannt, dass bis zu 14.000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Das Ziel des Unternehmens ist es, bis Ende 2026 Kosten in Höhe von 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro einzusparen, um eine operative Marge von 14 Prozent zu erreichen.

Die Ankündigung führte zu einem anfänglichen Rückgang der Nokia-Aktie um bis zu fünf Prozent. Allerdings konnte das Minus schnell verringert werden und derzeit liegt der Kurs bei etwa 3,2465 Euro. Trotzdem musste das Unternehmen in diesem Jahr einen Verlust von fast 25 Prozent hinnehmen und ist somit einer der größten Verlierer im EuroStoxx 50. Mit einem Börsenwert von nur 18 Milliarden Euro hat Nokia auch die geringste Kapitalisierung in diesem Index.

Aktuell beschäftigt Nokia 86.000 Mitarbeiter. Der geplante Stellenabbau würde zu einer Verringerung der Mitarbeiterzahl auf 72.000 bis 77.000 führen, was einer Reduzierung von bis zu 15 Prozent entspricht. Lundmark geht davon aus, dass aufgrund ausbleibender Geschäfte nur das Minimum der Umsatzprognose für 2023 erreicht wird. Nokia plant derzeit einen Umsatz von 23,2 bis 24,6 Milliarden Euro, was einem Rückgang von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Die Sparmaßnahmen sollen voraussichtlich zu einer bereinigten operativen Marge im Bereich von 11,5 bis 13,0 Prozent führen. Bereits in den ersten sechs Monaten musste Nokia seine Jahresziele nach unten korrigieren. Analysten spekulieren, dass die Nichtsenkung der Jahresziele möglicherweise auf neu abgeschlossene Deals zurückzuführen ist. Dennoch bleiben sie skeptisch, da diese Verträge sich über einen längeren Zeitraum erstrecken und selbst bei Abschluss die untere Grenze der Spanne eine Herausforderung darstellen könnte.

Auch der schwedische Konkurrent Ericsson verzeichnete einen Milliardenverlust im dritten Quartal und warnte vor einer weiterhin gedämpften Investitionsbereitschaft der Kunden. CEO Börje Ekholm erwartet, dass die zugrundeliegende Unsicherheit bis 2024 Auswirkungen auf das Netzwerkgeschäft haben wird. Nokia verzeichnete im dritten Quartal einen Rückgang des Nettoumsatzes um etwa 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, hauptsächlich aufgrund ungünstiger Wechselkurse und Belastungen im Mobilfunkausrüstungssegment in Nordamerika.

Das angepasste operative Ergebnis von Nokia sank um über 33 Prozent auf 424 Millionen Euro und verfehlte damit die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten deutlich. Der Gewinn auf vergleichbarer Basis betrug 299 Millionen Euro, verglichen mit 551 Millionen Euro im Vorjahr. Nokia teilte mit, dass Kunden derzeit kostenbewusst sind und ihre Lagerbestände erhöhen, bevor sie neue Komponenten bestellen.

Die Telekombranche steht vor großen Herausforderungen, da die Investitionsbereitschaft der Kunden gedämpft ist und die Unsicherheit aufgrund der globalen wirtschaftlichen Situation weiterhin hoch ist. Nokia und andere Unternehmen müssen daher Maßnahmen ergreifen, um Kosten zu senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Der Stellenabbau bei Nokia ist ein drastischer Schritt, der jedoch notwendig sein könnte, um das Unternehmen auf Kurs zu bringen. Wie sich diese Maßnahme letztendlich auf die Zukunft von Nokia auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Schlagwörter: Nokia + Stellenabbau + Umsatzprognose

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  • 24. Oktober 2023