Datenschützer haben Bedenken hinsichtlich des verstärkten Vorgehens von YouTube gegen die Verwendung von Werbeblockern geäußert. Die Methode zur Erkennung dieser Adblocker auf den persönlichen Geräten der YouTube-Nutzer könnte möglicherweise gegen europäisches Datenschutzrecht verstoßen und zu einer unrechtmäßigen Überwachung der Nutzer führen. Das klingt natürlich nicht nach einem guten Plan.
Patrick Breyer, ein EU-Abgeordneter der Piratenpartei, hat daher eine Prüfung und eine Stellungnahme vonseiten der Europäischen Kommission gefordert. Denn man kann ja nicht einfach so die Privatsphäre der Nutzer über Bord werfen, oder?
YouTube hat in diesem Jahr verstärkt Maßnahmen gegen die Verwendung von Werbeblockern ergriffen. In den USA begann man damit, Nutzern Warnhinweise einzublenden, wenn sie einen Werbeblocker verwenden. Aber das war wohl nicht effektiv genug, denn viele haben einfach auf “wegklicken” gedrückt. Nicht gerade eine Überraschung.
Deshalb hat YouTube seine Vorgehensweise verschärft und begonnen, Nutzer von Adblockern nach dem Ansehen von drei Videos auszuschließen. Na, wenn das mal nicht nach einer harten Linie klingt.
Vor Kurzem wurden auch in Deutschland solche Nutzer mit Warnhinweisen empfangen, da YouTube offenbar sein Vorgehen gegen Adblocker ausgedehnt hat. Aber halt, da gibt es doch noch ein Problem.
Die ePrivacy-Richtlinie der EU (2002/58/EG, Artikel 4, Absatz 3) schreibt vor, dass Online-Dienste die Einwilligung der Nutzer einholen müssen, um auf im Endgerät gespeicherte Informationen zugreifen zu können. Das schließt auch die allseits bekannten Cookie-Banner mit ein. Nur Dienste, die anderweitig nicht genutzt werden könnten, sind von dieser Regelung ausgenommen. Also, YouTube, wie steht es um deine Einwilligungsfähigkeit?
Der Datenschutz-Aktivist Alexander Hanff ist der Meinung, dass die von YouTube verwendeten Javascript-Erkennungsverfahren für Werbeblocker einer Einwilligung bedürfen. Aber YouTube scheint darauf zu verzichten, entsprechende Hinweise zu geben. Hanff hat eine formelle Beschwerde bei der irischen Datenschutz-Kommission (DPC) gegen YouTube eingereicht und fordert, dass die DPC rechtliche Schritte gegen YouTube einleitet, um die rechtswidrige Verwendung der Adblocker-Erkennungsverfahren zu beenden. Da hat jemand wohl genug von YouTube’s Spielereien.
Nach Hanffs Aussage versucht YouTube festzustellen, welche Software die Nutzer auf ihren Geräten verwenden oder wie sie ihre Browser nutzen. Das ist natürlich inakzeptabel und rechtswidrig. Datenschützer fordern daher eine Überprüfung des Vorgehens von YouTube sowie eine Stellungnahme der Europäischen Kommission, um die Einhaltung des europäischen Datenschutzrechts sicherzustellen. Denn Privatsphäre ist wichtig, Leute!
Schlagwörter: YouTube + Werbeblocker + Datenschutz
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