Die Technische Universität (TU) Darmstadt hat eine Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC) in Höhe von rund zwei Millionen Euro für das Projekt PRIVTOOLS erhalten. Das Projekt wird von Professor Thomas Schneider geleitet und zielt darauf ab, Werkzeuge zur automatischen Erstellung sicherer Software zu entwickeln, die persönliche Daten und Funktionen schützt.
In der heutigen digitalen Welt werden eine Vielzahl von Anwendungen zur Verarbeitung personenbezogener Informationen eingesetzt. Dazu gehören Nutzerdaten auf Mobilgeräten und in sozialen Medien sowie vertrauliche medizinische Analysen, Versicherungsprüfungen und Kreditwürdigkeitsbewertungen. Professor Thomas Schneider beschäftigt sich mit der Frage, wie solche Informationen effektiv vor Missbrauch geschützt werden können und wie Unternehmen, die diese Daten verarbeiten, sowohl die Daten selbst als auch ihr Fachwissen schützen können.
Für seine Forschungsarbeit erhielt Professor Thomas Schneider kürzlich einen Consolidator Grant vom Europäischen Forschungsrat (ERC). Das Projekt PRIVTOOLS wird für einen Zeitraum von fünf Jahren mit etwa zwei Millionen Euro gefördert. Ziel des Projekts ist es, den Schutz der Privatsphäre durch Technologie zu verbessern und verschiedene Ansätze zusammenzuführen. Dazu werden Werkzeuge entwickelt, die eine automatische Erzeugung dieser Technologien ermöglichen.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf drei unterschiedlichen Methoden: sichere Mehrparteienberechnung, Protokolle zur privaten Schnittmengenberechnung und private Funktionsauswertung. Das Projekt zielt darauf ab, Protokolle zu entwickeln, die miteinander kombinierbar sind, sowie Werkzeuge zur automatischen Erstellung von Software, die den Schutz von Daten und Funktionen gewährleistet.
Bisher werden personenbezogene Daten oft ohne Verschlüsselung verarbeitet, was sie anfällig für Cyberangriffe und Missbrauch macht. Gleichzeitig ist das Recht auf Privatsphäre in der Europäischen Union rechtlich verankert, und Unternehmen sind gemäß der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) dazu verpflichtet, strenge Datenschutzmaßnahmen zu implementieren. Das Projekt PRIVTOOLS soll dazu beitragen, diese Anforderungen zu erfüllen und den Schutz von sensiblen Daten zu verbessern.
Die entwickelten Protokolle und Werkzeuge sollen so gestaltet sein, dass sie auch von Softwareentwicklern ohne spezielle Kenntnisse in Kryptographie genutzt werden können. Zudem werden sie als Open-Source-Software kostenlos zur Verfügung gestellt.
Professor Thomas Schneider ist Inhaber des W3-Lehrstuhls für Informatik an der Technischen Universität Darmstadt und leitet das Fachgebiet Cryptography and Privacy Engineering (ENCRYPTO). Er wurde bereits mehrfach für seine Forschungsarbeit ausgezeichnet, unter anderem mit dem zweiten Platz des Deutschen IT-Sicherheitspreises für die Entwicklung von ContactGuard: Mobile Private Contact Discovery.
Die Technische Universität Darmstadt gehört zu den renommierten technischen Hochschulen in Deutschland und ist bekannt für ihre herausragende und bedeutende Forschung. Sie konzentriert sich auf die Bereiche Energie und Umwelt, Information und Intelligenz sowie Materie und Materialien. Durch ihre Forschungsarbeit und den produktiven Austausch mit Vertretern aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik trägt die TU Darmstadt zur globalen Transformation bei.
Die Förderung des ERC ermöglicht es Professor Thomas Schneider und seinem Team, in einer idealen wissenschaftlichen Umgebung an der TU Darmstadt zu forschen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, den Schutz von Daten und Funktionen in der digitalen Welt zu verbessern und gleichzeitig die Privatsphäre und das geistige Eigentum von Unternehmen zu schützen.
Schlagwörter: Datenschutz + Softwareentwicklung + OpenSourceSoftware
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