In einem Broadcast-Channel auf Instagram hat der CEO von Meta, Mark Zuckerberg, bekanntgegeben, dass der Messenger des Unternehmens eine automatische Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erhält. Nach jahrelanger Arbeit ist es dem Team gelungen, sämtliche persönliche Anrufe und Nachrichten im Messenger mit dieser besonderen Verschlüsselung zu versehen.
Im Messenger unterscheidet man zwischen offenen Gesprächen, die eher einem Streaming ähneln, und persönlichen Anrufen. Letztere beziehen sich auf Gespräche zwischen zwei Personen, die jeweils ein Konto bei der Plattform besitzen. Doch auch Facebook-Gruppen und -Seiten können im Messenger aktiv sein.
Bisher war es möglich, einen separaten geheimen Chat mit einer Person zu starten, der bereits Ende-zu-Ende-verschlüsselt war. Neu ist nun, dass diese Verschlüsselung standardmäßig für alle Nachrichten gilt. Meta engagiert sich auch gemeinsam mit WhatsApp für verschlüsselte Nachrichten und gegen eine Kontrolle der Chats.
Der CEO von WhatsApp, Will Cathcart, hat bereits mehrere Gespräche in Europa geführt und betont, dass westliche Demokratien zunehmend Merkmale einer Autokratie aufweisen und damit die Grundrechte der Menschen gefährden. Insbesondere die geplanten Eingriffe der britischen Regierung und der EU-Kommission in verschlüsselte Chats stellen laut einem Bericht von Politico Europe eine ernsthafte Gefahr für die private Kommunikation der Bürger dar.
Cathcart ist überzeugt, dass die Verschlüsselung und das automatische Löschen von Nachrichten die Zukunft der Messenger bestimmen werden. Er betont, dass es möglicherweise Gründe dafür gibt, warum nicht in jedem Gespräch ein Mikrofon mitgeführt werden sollte.
Obwohl keine offizielle Erklärung für diesen Schritt abgegeben wurde, deutet alles darauf hin, dass dies auf Vorgaben aus dem Digital Markets Act (DMA) zurückzuführen ist. Dieser besagt, dass eine Interoperabilität zwischen verschiedenen großen Messengern ermöglicht werden muss, das heißt, Chats von Drittanbietern müssen zugelassen werden.
Die Aufteilung der Dienste könnte als erster Schritt angesehen werden, um eine neue Schnittstelle zu etablieren. Gemäß dem Digital Markets Act (DMA) ist es vorgesehen, dass WhatsApp und der Facebook Messenger in der Lage sein müssen, miteinander zu kommunizieren. Die beiden Dienste werden als Gatekeeper bezeichnet, da sie eine bestimmte Größe erreicht haben, die zu ihrer Regulierung führt.
Bei den Vorgaben ist es erforderlich, stets den Sicherheitsstandard des jeweiligen Messengers zu beachten, im Zweifelsfall also den des weniger gut geschützten Messengers. Auf diese Weise hätte Meta potenziell die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von WhatsApp selbst in Gefahr bringen können.
Schlagwörter: EndezuEndeVerschlüsselung + MessengerInteroperabilität + Datenschutz
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