Zugverkehr in Polen durch Hackerangriff auf Reparaturarbeiten gestört

Ein außergewöhnliches Ereignis sorgt für Probleme im Zugverkehr in Polen: Hacker haben bei der Instandsetzung von Zügen geholfen, die angeblich so manipuliert waren, dass sie ausfallen, wenn sie von einer anderen Firma als dem Zughersteller Newag gewartet wurden. Klingt fast wie ein Krimi, oder?

Die Zugreparaturwerkstatt Serwis Pojazdw Szynowych (SPS) bat im Juni 2022 Mitglieder einer ethischen Hackergruppe namens Dragon Sector um Hilfe bei der Analyse der Zugsoftware. Die Suche nach der Quelle mysteriöser Ausfälle, die mehrere Fahrzeuge der polnischen Niederschlesischen Eisenbahn außer Betrieb genommen hatten, war dringend geworden.

Während einer zweimonatigen Analyse der Software kam Dragon Sector zu dem Ergebnis, dass die Eingriffe des Herstellers zu Zwangsausfällen führten, da die Züge nicht starteten, und dass die Züge absichtlich von Newag außer Betrieb gesetzt wurden. Das klingt nach einer ziemlich fiesen Sabotageaktion, wenn du mich fragst.

Gemäß den Angaben von Dragon Sector wurde von Newag ein Code in die Kontrollsysteme der Impuls-Züge integriert. Dieser Code sorgt dafür, dass der Betrieb unterbunden wird, wenn ein GPS-Tracker anzeigt, dass der Zug für mehrere Tage in einer unabhängigen Werkstatt geparkt war. Das Team von Dragon Sector behauptet sogar, dass die Züge so programmiert wurden, dass sie sich an bestimmten Standorten in Polen nicht bewegen würden. Das ist ja fast wie ein unsichtbares Zug-Geofencing.

Newag leugnete natürlich jegliche Schuld und behauptete, dass sie keine Software entwickelt haben, die Ausfälle verursacht. Sie drohten sogar der Hackergruppe Dragon Sector mit rechtlichen Schritten wegen Verleumdung und Verstoß gegen Hacking-Gesetze. Aber wer weiß, vielleicht haben sie ja auch nur Angst vor den Hackern und wollen sich schützen.

Laut einem Bericht bleibt die Sicherheit von Newag weiterhin unbegründet. Es wird behauptet, dass Funktionen in die Fahrzeugsteuerungssysteme hochgeladen wurden, die den Betrieb der Züge einschränken oder verhindern, sowie den Kreis der Unternehmen beschränken, die Wartungs- oder Reparaturdienste anbieten können. Klingt nach einer ziemlich ausgeklügelten und gezielten Aktion.

Es gibt jedoch auch Stimmen, die Zweifel an den Behauptungen von Dragon Sector und SPS haben. Einige sagen, dass der Bericht von Dragon Sector angeblich von einem der Hauptkonkurrenten von Newag in Auftrag gegeben wurde und daher mit Vorsicht zu genießen ist. Wer weiß, vielleicht steckt hier auch nur ein Wettbewerbskampf dahinter.

Wie dem auch sei, der Zugverkehr in Polen ist durch diesen Hackerangriff jedenfalls gestört. Ob Newag nun schuldig ist oder nicht, bleibt abzuwarten. Die Ermittlungen laufen und hoffentlich wird bald Klarheit geschaffen. Bis dahin bleibt zu hoffen, dass der Zugverkehr in Polen schnell wieder reibungslos läuft. Denn niemand möchte auf dem Weg zur Arbeit oder in den Urlaub in einem manipulierten Zug stranden.

Schlagwörter: Newag + SPS + Sergiusz Bazański + Janusz Cieszyński + Polen

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  • 19. Dezember 2023