Youtube-Nutzer klagen derzeit vermehrt über Probleme beim Abspielen von Videos. Es kommt zu Verzögerungen beim Laden der Inhalte und einige Funktionen, wie die Vollbildansicht, sind beeinträchtigt. Der Hintergrund für diese Probleme liegt in einem Skript, das Youtube absichtlich seine eigene Leistung beeinträchtigt, sobald es einen Adblocker im Browser erkennt. Dieses Phänomen wird in der englischen Sprache als “Enshittification” bezeichnet.
Seit dem letzten Jahr verstärkt Youtube seine Bemühungen, gegen Werbeblocker vorzugehen. Im Herbst erhöhte die Tochtergesellschaft von Google die Preise für ihre Premium-Abonnements, die werbefrei sind. Kurze Zeit später begannen die ersten Nutzer, die absichtlichen Verzögerungen zu erleben. Zu dieser Zeit gab Youtube zu, dass sie bewusst ein suboptimales Seherlebnis verursachen, unabhängig vom verwendeten Browser. Als mögliche Lösung schlugen sie vor, ein Premium-Abonnement zu erwerben oder den Werbeblocker zu deinstallieren.
Ein aufmerksamer Nutzer entdeckte zu dieser Zeit den entsprechenden Abschnitt im Youtube-Skript: Bei sogenanntem “ad-interrupting” wird eine Verzögerung von 5.000 Millisekunden oder 5 Sekunden ausgelöst. Obwohl dies durch Filter umgangen werden kann, besteht die Möglichkeit, dass Youtube die Funktion jederzeit umbenennt oder in andere Skripte verschiebt. Es scheint, als würde Youtube die “Enshittification” nun auf eine größere Anzahl von Nutzern ausweiten. Selbst Nutzer, die keine Adblocker verwenden, können betroffen sein, wenn sie die Auswertung ihrer Browseraktivitäten einschränken.
Youtube betrachtet den Gebrauch von Adblockern als Verstoß gegen seine Nutzungsbedingungen. Darüber hinaus schaltet die Plattform immer mehr nicht überspringbare Werbespots, die bisweilen mehrere Minuten lang sind. Während der Werbung sind die Eckdaten des Videos nicht sichtbar, sodass der Zuschauer erst nach dem Betrachten der Werbung erfährt, ob das angekündigte Video seinen Erwartungen entspricht.
Gleichzeitig arbeitet Google daran, die Wirksamkeit von Adblockern im Internetbrowser Chrome/Chromium einzuschränken. Eine Vielzahl von Browsern wie Microsoft Edge, Brave, Opera und Vivaldi nutzen diese Basis. Es wird erwartet, dass ab Juni mehrere Adblocker-Erweiterungen für diese Browser nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Zukünftige Versionen von Adblockern werden weniger Regeln unterstützen, was sie weniger präzise macht. Allerdings wird die Einschränkung der Adblocker-API mit Manifest V3 für Googles Chrome nicht so streng umgesetzt, wie ursprünglich geplant.
Interessanterweise rät das FBI dazu, bei Suchmaschinen Werbeblocker zu verwenden. Dies deutet darauf hin, dass die Verwendung von Adblockern durchaus sinnvoll sein kann, um unerwünschte Werbung und mögliche Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um Youtube und die Nutzung von Adblockern weiterentwickelt und ob es möglicherweise alternative Lösungen geben wird, um die Probleme der Nutzer zu beheben.
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