David Mills, der Schöpfer des Network Time Protocols (NTP), ist am 17. Januar 2024 im Alter von 85 Jahren verstorben. Mit seinem bahnbrechenden Protokoll sorgte er dafür, dass die Uhren weltweit synchronisiert wurden. Dabei ermöglichten seine Formeln einen äußerst genauen Zeitabgleich über das Netz. Mills war ein exzentrischer Tüftler, der leidenschaftlich an technologischen Innovationen arbeitete und eine faszinierende Art hatte, die Abweichungen der Uhrzeiten zu untersuchen.
In den Anfängen des Internets wurde die Synchronisation der Uhren zu einem Problem, als immer mehr Computer miteinander vernetzt wurden. Denn ohne eine genaue Zeitangabe waren Datenintegrität und andere sicherheitsrelevante Aspekte kaum gewährleistet. Hier kam Mills ins Spiel. Als Erfinder des NTP hatte er die Aufgabe, die variable Wegstrecke und Verzögerung zu berechnen, die ein Zeit-Datenpaket benötigt, um vom NTP-Server zum Client zu gelangen. Auf diese Weise konnten synchronisierte Uhren möglichst genau die Zeit des Servers übernehmen.
Neben dem NTP trug Mills auch zur Entwicklung anderer wichtiger Internetprotokolle bei. So war er maßgeblich an der Entwicklung von Ping und dem File Transfer Protocol (FTP) beteiligt. Zudem entwickelte er mit Fuzzball einen der ersten Router. Seine Arbeit war von großer Bedeutung für die Stabilität und das Wachstum des Internets.
1985 vollendete Mills das NTP, doch die Entwicklung des Protokolls ging weiter. Mit der Expansion des Internets wurden ihm kontinuierlich neue Herausforderungen präsentiert. Zudem geriet das NTP aufgrund von Sicherheitslücken immer wieder in den Fokus der Medien. Dennoch ging Mills 2008 in den Ruhestand und war zuletzt als Professor an der Universität von Delaware tätig. Leider hatte er aufgrund einer Augenkrankheit Schwierigkeiten bei der Weiterentwicklung des NTP.
In den 2000er Jahren erkannte Mills, dass es an der Zeit war, die Kontrolle über das NTP abzugeben. Dennoch konnte er nie ganz loslassen und entwickelte bis zum Ende Ideen zur Weiterentwicklung des Protokolls. Gleichzeitig arbeitet die Internet Engineering Task Force (IETF) an NTPv5, sodass die Zukunft von NTP spannend bleibt und sich mit der Zeit zeigen wird.
Mit dem Tod von David Mills verliert die Technologiewelt einen visionären Pionier, der maßgeblich zur Entwicklung des Internets beigetragen hat. Sein Einfluss wird jedoch weiterhin spürbar sein, denn das NTP ist und bleibt ein unverzichtbares Protokoll für die Synchronisation von Zeitangaben im Netz. Möge er in Frieden ruhen, während seine Ideen und Innovationen weiterleben.
Schlagwörter: NTP + David Mills + Vint Cerf
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