Wer kennt es nicht? Man wacht morgens auf, fühlt sich schlapp und entscheidet sich spontan, dem Büro fernzubleiben und stattdessen einen Tag im Bett zu verbringen. Doch anscheinend ist diese Entscheidung in der IT-Branche deutlich seltener der Fall als in anderen Berufsgruppen. Laut einer aktuellen Erhebung der Krankenkasse DAK Gesundheit war der Krankenstand unter Beschäftigten in der Informatik und Kommunikationstechnologie im Jahr 2023 deutlich niedriger als in anderen Berufsgruppen.
Basierend auf eigenen Versichertendaten ermittelte die DAK Gesundheit, dass Beschäftigte im vergangenen Jahr im Durchschnitt 20 Tage im Job fehlten, was den durchschnittlichen Krankenstand über verschiedene Berufe hinweg betrifft. IT-Jobs wichen mit nur 13,4 Tagen deutlich nach unten ab. Das bedeutet, dass IT-Mitarbeiter im Durchschnitt fast eine Woche weniger krankgeschrieben waren als andere Berufsgruppen. Da kann man schonmal neidisch werden.
Die Altenpflege und Kinderbetreuung lagen mit einem Spitzenwert von 7,4 Prozent an der Spitze. Etwas, das man sich direkt vorstellen kann. Wenn man den ganzen Tag von schreienden Kindern umgeben ist oder schwere körperliche Arbeit leistet, kann es durchaus öfter vorkommen, dass man krank wird. In der IT-Branche hingegen scheint das Risiko geringer zu sein.
Aber warum ist das eigentlich so? Die genauen Gründe wurden in der Erhebung der DAK Gesundheit nicht untersucht. Ein möglicher Faktor könnte jedoch die höhere Anzahl von Mitarbeitern im Homeoffice sein. Durch das Arbeiten von zu Hause aus werden persönliche Kontakte reduziert und somit auch das Risiko einer Ansteckung bei Infektionen verringert. Da sitzt man dann gemütlich im Pyjama vor dem Laptop und kann in Ruhe seine Arbeit erledigen, ohne sich um hustende Kollegen sorgen zu müssen.
Ein weiterer Faktor, der zu dem niedrigeren Krankenstand in der IT-Branche beitragen könnte, ist die Einführung des elektronischen Meldeverfahrens. Seit Anfang 2022 können Ärzte Krankmeldungen direkt elektronisch an die Krankenkasse übermitteln. Dadurch wird die Dunkelziffer, vor allem bei kurzzeitigen Krankheitsfällen, erheblich reduziert. Das gilt natürlich auch für die IT-Branche, in der vor allem Erkältungskrankheiten im letzten Jahr die Hauptursache für die hohe Anzahl an Krankheitsfällen waren. Da kann man sich nur vorstellen, wie viele IT-Mitarbeiter früher einfach mal einen Tag im Bett geblieben wären, obwohl es ihnen gar nicht so schlecht ging. Aber so ist das eben, wenn man nicht mehr so einfach „krankfeiern“ kann.
Natürlich gab es auch in der IT-Branche einige Krankheitsfälle. Psychische Erkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen waren ebenfalls häufige Gründe für Krankheitstage. Doch im Vergleich zu anderen Berufsgruppen scheint die IT-Branche gesundheitsfreundlicher zu sein.
Insgesamt zeigt die Erhebung der DAK Gesundheit, dass Beschäftigte in der IT-Branche im Jahr 2023 einen geringeren Krankenstand hatten als in anderen Berufsgruppen. Ob sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Aber vielleicht sollten wir uns alle ein Beispiel an der IT-Branche nehmen und öfter mal im Homeoffice arbeiten. Wer weiß, vielleicht bleiben wir dann alle gesünder. Aber bitte nur, wenn es auch wirklich nötig ist. Man sollte schließlich nicht die ganze Arbeit dem Roboter überlassen.
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