Apple erfüllt gerichtliche Anweisung zur Zahlungsmethode – doch Kritik und rechtliche Schritte folgen

Apple hat nach fast drei Jahren endlich eine gerichtliche Anweisung erfüllt und ermöglicht es App-Entwicklern, Verknüpfungen zu externen Zahlungsmethoden herzustellen. Diese Lösung erntet jedoch Kritik, da Apple nun eine Provision von bis zu 27 Prozent für jeden Kauf erhebt und zusätzliche Maßnahmen implementiert, um die Nutzung externer Zahlungsmethoden zu erschweren.

Tim Sweeney, CEO von Epic, bezeichnete diesen Schritt als unehrliche Erfüllung und kündigte rechtliche Schritte an. Die einstweilige Verfügung schließt nicht aus, dass Apple Provisionen für Käufe auf externen Websites erheben darf, und Apple macht davon Gebrauch. Apple verlangt nun eine Provision von 27 Prozent für Transaktionen, die innerhalb von sieben Tagen nach einem externen Kauf-Link stattfinden.

Die neue Regelung erschwert alternative Zahlungsoptionen für Benutzer und könnte dazu führen, dass Benutzer den Kaufvorgang nicht abschließen. Entwickler sind verpflichtet, alle 15 Tage Transaktionsberichte vorzulegen und Apple behält sich das Recht vor, diese Aufzeichnungen zu überprüfen. Laut Daniel McCuaig, einem ehemaligen Prozessanwalt in der Kartellabteilung des Justizministeriums, versucht Apple damit, die Gewinnspanne der Konkurrenten zu minimieren und den Wettbewerb auf dem Zahlungsmarkt zu beseitigen.

In den Niederlanden hat Apple ähnliche Regeln eingeführt, jedoch gestattet das Unternehmen den Entwicklern von Dating-Apps auch die Integration von Zahlungsabwicklern von Drittanbietern. Es wird vermutet, dass Apple gezwungen sein wird, auch in Europa Drittanbieter-Zahlungsoptionen zuzulassen.

Der Oberste Gerichtshof hat den Kartellrechtsfall Epic gegen Apple abgelehnt. Nick Farina, Mitbegründer der Zahlungs-App Kuto, bezeichnete die 27-prozentige Steuer von Apple als Farce und behauptet, dass diese Regelung von niemandem genutzt wird.

Es bleibt abzuwarten, ob Epic eine Missachtungsklage gegen Apple einreichen wird, um die Anforderungen der Anordnung anzufechten und einen weiteren Rechtsstreit zu eröffnen. Laut McCuaig scheint es, als ob auf höchster Ebene Dritten erlaubt werden müsse, die Zahlungsabwicklung durchzuführen.

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  • 24. Januar 2024