Zustimmung des Europäischen Parlaments zum AI Act deutet sich an

Trotz Bedenken und kritischer Stimmen zeichnet sich im Europäischen Parlament eine Zustimmung zum AI Act ab. Kai Zenner, Büroleiter und digitalpolitischer Berater des Europaabgeordneten Axel Voss, erklärt, dass die französische Regierung zwar kritisch gegenüber dem AI Act steht, sich jedoch letztendlich eine Zustimmung der Mitgliedsstaaten abzeichnet. Obwohl es Kritik an einigen unklaren und fehlerhaften Passagen des Gesetzestextes gibt, betrachtet Zenner den AI Act als positiven Schritt, um Persönlichkeitsrechte und Grundrechte zu stärken. Allerdings sorgt er sich, dass die Rechtsunsicherheit, die durch das KI-Gesetz entstehen könnte, ähnliche Auswirkungen auf Innovationen haben könnte wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Jahr 2018. Zenner kritisiert außerdem die mangelnde Transparenz und den chaotischen Verhandlungsprozess sowie das Fehlen von Evaluierungen und Expertenaustausch in Brüssel.

OpenAI steht wegen Verstoßes gegen Datenschutzbestimmungen unter Druck

OpenAI wird von der italienischen Datenschutzbehörde Garante beschuldigt, mit ChatGPT gegen europäische Datenschutzbestimmungen zu verstoßen, und das Unternehmen wurde aufgefordert, innerhalb von 30 Tagen eine Stellungnahme abzugeben. Die Anschuldigungen sind das Ergebnis einer Untersuchung, die eingeleitet wurde, als Italien aus Datenschutzgründen den Zugang zu ChatGPT blockierte. Obwohl OpenAI Maßnahmen zur Behebung dieser Bedenken angekündigt hatte, lässt die jüngste Entscheidung vermuten, dass die Behörde immer noch nicht zufrieden ist. Neben Italien untersuchen auch Datenschutzbehörden in Frankreich, Irland und Deutschland die Verwendung von ChatGPT-Daten durch OpenAI. Obwohl OpenAI angekündigt hat, zukünftig verbesserte Filter für private Daten zu verwenden und keine privaten Daten für das Training ihrer KI-Modelle zu nutzen, bleibt unklar, welche Datensätze tatsächlich für das Training verwendet werden. Im Falle einer Datenschutzverletzung seitens OpenAI könnten Strafen von bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Umsatzes verhängt werden. Darüber hinaus könnte es erforderlich sein, die Kernfunktionen von ChatGPT anzupassen. Ein Benutzer von ChatGPT hat in seinem Chat-Verlauf private Unterhaltungen anderer Nutzer entdeckt, darunter Login-Daten und persönliche Informationen. Gemäß einem Bericht von Ars Technica entdeckte der Nutzer Chase Whiteside die fremden Gespräche, nachdem er ChatGPT für eine persönliche Anfrage genutzt hatte. Es gibt keine offensichtliche Verbindung zwischen den betroffenen Nutzern, und der Ursprung der Gespräche bleibt unklar. Die von Whiteside bereitgestellten Bildschirmfotos zeigen unter anderem Benutzernamen und Passwörter, die mit einem Supportsystem für Mitarbeiter eines Portals für verschreibungspflichtige Medikamente in Apotheken in Verbindung stehen. OpenAI ist dabei, den Vorfall zu untersuchen. Es gab bereits in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle, bei denen ChatGPT aufgrund eines Fehlers vorübergehend offline genommen wurde.

Amazon stellt neues KI-Tool für virtuelle Anprobe vor

Amazon hat ein neues KI-Tool namens Diffuse to Choose (DTC) enthüllt, das es den Kunden ermöglicht, Kleidung und Möbel virtuell auf ihren Körper oder in ihre eigenen Räumlichkeiten einzupassen. Damit soll eine verbesserte Darstellung von Passform und Raumwirkung ermöglicht werden, um ein individuelles Einkaufserlebnis zu schaffen. DTC ist ein Inpainting-Modell, das auf der stabilen Diffusionstechnik basiert und eine detaillierte und kohärente Verbindung der Produkte mit den Kundenbildern gewährleistet. Dies beinhaltet realistische Beleuchtung und Schatten. In naher Zukunft plant Amazon, den Code und eine Demonstration von DTC (Direct-to-Consumer) zu veröffentlichen. Dienstleistungen wie DTC könnten eine neue Ära des E-Commerce einläuten und dazu beitragen, die Rückgabequoten zu verringern, indem Produkte bereits vor dem Kauf besser dargestellt werden können.

Microsoft verzeichnet Umsatzsteigerung im zweiten Quartal 2024

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024 verzeichnete Microsoft einen Anstieg des Umsatzes um 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 62,02 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 33 Prozent auf 27 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn bei 21,9 Milliarden Dollar lag. Das Cloud-Geschäft verzeichnete den größten Umsatzanteil von 25,9 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Azure und andere Cloud-Dienste verzeichneten innerhalb dieses Bereichs ein Wachstum von 30 Prozent, wobei 6 Prozentpunkte auf die Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) zurückzuführen sind. Im Segment Produktivität und Business stieg der Umsatz mit kommerziellen Office-Produkten und Cloud-Diensten um 13 Prozent, während der Umsatz im Bereich PC um 19 Prozent zunahm. Hauptsächlich aufgrund der Übernahme von Activision Blizzard konnte Microsoft einen Anstieg des Umsatzes im Bereich Spiele verzeichnen. Microsoft prognostiziert für das aktuelle Quartal einen Umsatz im Bereich von 60 bis 61 Milliarden US-Dollar.

OpenAI verbietet AI-Girlfriend-Bots im GPT-Store

OpenAI hat seinen GPT-Store online verfügbar gemacht, der eine Vielzahl von Chatbots für verschiedene Aufgaben bereitstellt. Jedoch gab es ein Verbot für sogenannte AI-Freundin-Bots. In den überarbeiteten Nutzungsbedingungen ist es GPTs untersagt, die der Förderung romantischer Beziehungen oder der Durchführung regulierter Aktivitäten gewidmet sind. Allerdings ist diese Regelung recht vage und lässt Raum für Interpretationen. Einige KI-Girlfriend-Bots können unrealistische Erwartungen an Kennenlerngespräche erzeugen, während andere möglicherweise unsicher mit den Daten und Emotionen der Nutzer umgehen. Ein Vorfall, der dies verdeutlicht, ist der Replika-Chatbot von Luka, bei dem eine Nutzerin mit einer äußerst expliziten sexuellen Fantasie konfrontiert wurde, nachdem sie einen bestimmten Anstoß gegeben hatte. Laut der Sexualberaterin Theresa Lachner untersuchen Forscher immer mehr die parasozialen Beziehungen, die Menschen mit ihren Bots aufbauen, und wägen dabei Risiken wie Datenschutz und Manipulation gegen potenzielle Vorteile wie Therapieunterstützung und Zugang zur Bildung ab. Da OpenAI die bereitgestellten GPTs nur oberflächlich filtert, scheint das Verbot von AI-Girlfriend-Bots als angemessene Vorsichtsmaßnahme.

Schlagwörter: OpenAI ChatGPT-Daten + DTC + Kai Zenner

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  • 31. Januar 2024