Nach nur fünf Monaten wurde der Überwachungsroboter K-5 des kalifornischen Robotikherstellers Knightscope vom New York Police Department (NYPD) abgezogen. Der Roboter hatte in dieser Zeit Kontrollgänge an der viel frequentierten U-Bahnstation am Times Square durchgeführt, jedoch wurde seine Einsatzzeit von zahlreichen Pannen überschattet.
Ein Polizeisprecher äußerte sich knapp zum Ende des Piloteinsatzes des Knightscope K-5 in der New Yorker U-Bahn und erklärte die Außerdienststellung des Roboters. Dieser wurde nun an einem Lagerort abgestellt. Ursprünglich war geplant, dass der 1,7 Meter hohe und 180 Kilogramm schwere Roboter rund um die Uhr an der U-Bahnstation am Times Square eingesetzt wird, um Sicherheitspersonal und Polizei zu entlasten und eigenständig Überwachungsaufgaben zu erledigen.
Der K-5 verfügte über mehrere Kameras, die in der Lage waren, Videos aufzuzeichnen und das Bildmaterial gleichzeitig an einen Kontrollraum zu übertragen. Zusätzlich hatte er einen Knopf, den Personen in Not betätigen konnten, um schnell Hilfe zu erhalten. Jedoch war der K-5-Roboter öfter am Ladeterminal festgehalten als in Bewegung, da er häufig seine Akkus aufladen musste. Zudem stellte sich heraus, dass er nicht so autonom funktionierte, wie von Knightscope dargestellt. Oftmals musste der Roboter von Polizeibeamten begleitet werden und war nicht in der Lage, Treppen zu bewältigen. Dadurch befand er sich größtenteils auf einer Bahnsteigebene in einer Art Gefangenschaft.
Alex Fox Cahn, Geschäftsführer des Surveillance Technology Oversight Project, einer Organisation für Datenschutz und Bürgerrechte, hatte den K-5-Roboter bereits bei seiner Einführung im September 2023 als eine rollende Mülltonne bezeichnet. Nun fühlt sich Cahn in seiner Einschätzung bestätigt, da der Roboter scheinbar nicht einmal ordnungsgemäß funktioniert.
Der ehemalige Polizeibeamte und aktuelle Bürgermeister von New York, Eric Adams, hatte den Überwachungsroboter in einem Leasingvertrag eingeführt, der etwa 9 US-Dollar pro Stunde kostete. Adams betrachtet Roboter als wesentlichen Bestandteil der Verbrechensbekämpfung in New York City. Seine Strategie sieht vor, dass Roboter, Drohnen und Gesichtserkennung gemeinsam eingesetzt werden, um kriminelle Aktivitäten zu verhindern. Zusätzlich führte er Starchase ein, ein GPS-System, das es ermöglicht, flüchtige Verbrecher innerhalb von New York zu verfolgen, indem Peilsender an ihren Fahrzeugen angebracht werden. Ziel ist es, gefährliche Verfolgungsjagden mit der Polizei im dichten Stadtverkehr zu vermeiden. Zudem setzt Adams einen Roboterhund beim NYPD ein, der in Notsituationen mit seinen Kameras, Kommunikationssystemen und Lichtern zum Einsatz kommen soll.
Adams sieht den Einsatz von Robotertechnik zur Verbrechensprävention als erfolgreich an und verweist auf aktuelle Statistiken, die einen Rückgang der Kriminalitätsrate in New York zeigen sollen. Cahn hingegen hat eine andere Sichtweise: Als die Kriminalität landesweit anstieg, wurde uns gesagt, dass Überwachung die Lösung sei. Doch jetzt sinkt die Kriminalitätsrate im gesamten Land, auch in Städten, die diese dystopischen Geräte verboten haben. Falls es uns an Geld fehlt, um die Bibliothekstüren offen zu halten, haben wir ganz sicher keine finanziellen Mittel für beängstigende Roboter.
Schlagwörter: Eric Adams + K-5 + New York Police
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