Nvidia plant Zusammenarbeit mit Meta und Google für Custom-Design-Chips

Nvidia, bekannt für seine leistungsstarken Grafikprozessoren, scheint eine Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Meta oder Google zu planen. Warum? Nun, diese Unternehmen entwickeln immer mehr eigene Chipdesigns für KI-Berechnungen. Und Nvidia möchte ein Stück vom Kuchen abbekommen.

Laut Reuters, die sich auf neun nicht genannte Quellen beziehen, plant Nvidia die Einrichtung einer neuen Abteilung, um gemeinsam mit anderen Unternehmen diese sogenannten Custom-Designs zur Produktionsreife zu bringen. Das bedeutet, dass Nvidia seine Expertise und Technologie nutzen möchte, um diese Designs in echte Produkte umzuwandeln.

Im Gegensatz zu Konkurrenten wie AMD und Intel, die seit Jahren fremde Entwicklungen in ihre eigenen Chips integrieren und entweder selbst herstellen oder bei Auftragsfertigern wie TSMC produzieren lassen, hat Nvidia bisher eine andere Vorgehensweise gewählt. Sie haben eher darauf geachtet, ihre eigenen Entwicklungen zu schützen und verkaufen komplette Chips anstatt Teile der Technologie zu lizenzieren.

Unter den Konkurrenten hat AMD den größten Erfolg erzielt, indem sie seit über einem Jahrzehnt SoCs für Spielekonsolen von Microsoft und Sony entwickeln, die bei TSMC produziert werden. Das bedeutet, dass AMD bereits viel Erfahrung mit der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen hat, um deren Designwünsche zu erfüllen. Nvidia hingegen hat bisher eher Semi-Custom-Lösungen angeboten, bei denen sie vorhandene Technologien in das vorgegebene Preisbudget einpassen.

Aber jetzt scheint Nvidia seine Strategie zu ändern und das Fachwissen seiner Kunden in zukünftige Chips einzubeziehen. Ein Beispiel dafür ist Meta, die noch in diesem Jahr ihre ersten eigenen KI-Beschleuniger namens Artemis in ihren Rechenzentren einsetzen wollen. Meta, Microsoft mit OpenAI und Google sind allesamt auf Nvidias Kapazitäten angewiesen, da die Nachfrage nach den leistungsstärksten KI-Beschleunigern von Nvidia seit Jahren das Angebot übersteigt.

Reuters berichtet, dass für eine einzelne H100-Karte ein Preis von 16.000 bis 100.000 US-Dollar verlangt wird. Das sind keine kleinen Summen! Kein Wunder also, dass die führenden Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz unzufrieden mit den hohen Kosten der Nvidia-Karten sind. Sie glauben, dass ihre eigenen Designs in Bezug auf Kosten und Energieeffizienz vorteilhafter sind. Deshalb führen sie Verhandlungen mit anderen Unternehmen wie Broadcom oder Marvell, um ihre eigenen Custom-Designs herstellen zu lassen.

Aber Nvidia möchte das natürlich verhindern. Und deshalb planen sie anscheinend, ihre eigene Custom-Abteilung aufzubauen, um mit ihren Angeboten im Custom-Chip-Markt Fuß zu fassen. Es ist jedoch noch nicht bekannt, ob sie auch Semi-Custom-Designs zulassen werden.

Laut einem Bericht von Reuters, zitieren Marktforscher, dass der Gesamtmarkt für Custom-Chips – nicht nur für KI-Beschleuniger – im Jahr 2023 voraussichtlich einen Wert von 30 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Das ist eine ganze Menge Geld! Es ist also durchaus sinnvoll für Nvidia, in das Custom-Geschäft einzusteigen, wenn man bedenkt, dass das Volumen bis 2024 um weitere 10 Milliarden und bis 2025 sogar um 20 Milliarden erhöht werden soll.

Bisher hat Nvidia jedoch noch nicht direkt zu den Berichten Stellung genommen. Wir werden sehen, ob sich diese Pläne bewahrheiten und ob Nvidia wirklich in das Custom-Chip-Geschäft einsteigt.

Schlagwörter: Nvidia + Reuters + AMD

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  • 10. Februar 2024