Forscher entwickeln beweglichen Roboter zum Verzehr – Ziel ist Simulation japanischer Odorigui-Kochkunst

Forscher der Osaka University in Japan haben einen Roboter entwickelt, der in der Lage ist, sich zu bewegen und teilweise verzehrt werden kann. Das Ziel der Wissenschaftler ist es, die japanische Kochkunst Odorigui zu simulieren, bei der lebendige Meeresfrüchte gegessen werden.

Der Roboter bewegt sich durch Luftdruck und besteht hauptsächlich aus Gelatine, die mit Zucker und Apfelsaft vermischt ist, um einen guten Geschmack zu gewährleisten. Durch Lufteinschlüsse im Roboter kann Luft rhythmisch oder zufällig gepumpt werden, um den kaubonbonartigen Teil zum Wackeln zu bringen. Das gesamte Produkt ist in einer Tasse mit einem Henkel untergebracht, um den Verzehr zu erleichtern.

Die Forscher haben sechzehn Studierende der Osaka University als Teilnehmer verwendet, um den essbaren Teil des Roboters zu verzehren. Die Entscheidung, ausschließlich japanische Probanden in die Studie aufzunehmen, wurde damit begründet, dass diese kulturell näher am Experiment sind und lautmalerische japanische Ausdrücke verwenden können, um das Geschmackserlebnis besser zu beschreiben und zu quantifizieren.

Die Teilnehmer hielten den Roboter zunächst für zehn Sekunden im Mund, während er sich bewegte. Anschließend nahmen sie einen Biss, kauten und schluckten den verspeisbaren Teil des Roboters hinunter. Die Wahrnehmungen der Teilnehmer wurden mithilfe eines Fragebogens erfasst, in dem sie angaben, ob sie den Eindruck hatten, dass das, was sie gerade gegessen haben, lebendig war, ob sie beim Essen eine Emotion gespürt haben, ob sie fanden, dass das Essen intelligent war und ob sie ein schlechtes Gewissen wegen des Essens hatten.

Die Ergebnisse wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen, die einen Roboter gegessen hatte, der sich nicht bewegte. Die Art der Bewegungen hatte einen signifikanten Einfluss auf das Geschmackserlebnis. Die Teilnehmer empfanden den sich bewegenden Roboter als emotional und intelligent, was häufig zu einem Anstieg von Schuldgefühlen führte. Insgesamt wurde der Roboter, der sich bewegt, als lebendiges Tier wahrgenommen, während der Roboter, der nicht bewegt wird, als normales Essen angesehen wurde.

Die Forscher beabsichtigen, ihre Experimente weiterzuentwickeln und den Roboter so zu gestalten, dass er sowohl in Form als auch in Bewegung echten Lebewesen ähnelt. Sie planen insbesondere, Insekten und Fische nachzubilden. Insekten werden ausgewählt, da sie das Potenzial haben, die Nahrungsmittelknappheit zu bekämpfen, während lebende Fische in Japan aufgrund ihrer traditionellen Bedeutung als Gericht bevorzugt werden. Die Forscher möchten herausfinden, welche psychologischen und kognitiven Reaktionen der Verzehr hervorruft. Es wird betont, dass dafür keine realen Tiere verwendet werden müssen.

Schlagwörter: Osaka + Odorigui + PLOS

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  • 14. Februar 2024