Revolutionäre Veränderungen in der Industrie: Start-Up und Universität Stuttgart entwickeln Algorithmus zur Druckluft-Leckageerkennung
Im Jahr 2023 begann die Zusammenarbeit zwischen dem Start-Up-Unternehmen für Druckluft, WRS Energie, und dem Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) an der Universität Stuttgart. Im Rahmen des Programms Invest BW wird die Kooperation mit einem Zuschuss von 500.000 Euro vom Land Baden-Württemberg unterstützt.
Nach Ablauf eines Jahres sind nun die ersten Ergebnisse verfügbar, die das Potenzial für revolutionäre Veränderungen in der Industrie aufzeigen. Unter den Energieträgern ist Druckluft in Unternehmen am kostenintensivsten. Die erfreuliche Nachricht lautet, dass erhebliche Einsparungsmöglichkeiten von durchschnittlich 30 % bestehen, da Leckagen in Druckluftsystemen sehr häufig auftreten. Durch poröse Schläuche, beschädigte Kupplungen oder undichte Dichtungen geht eine beträchtliche Menge an Druckluft verloren.
Aktuell erfolgt die Erkennung von Leckagen mittels Ultraschallgeräten oder Wärmebildkameras, die vor Ort eingesetzt werden. Obwohl dieses Vorgehen für eine präzise Lokalisierung nützlich ist, führt es zu erheblichen Unsicherheiten bei der Bewertung. Die Bewertung des Erfolgs der Beseitigung von Leckage-Stellen gestaltet sich als herausfordernd.
An dieser Stelle kommt ein neuer Algorithmus zur Leckage-Erkennung zum Einsatz. Durch die digitale Erfassung von Sensordaten und deren Verknüpfung mit KI-Algorithmen werden den Betrieben wertvolle Informationen zur Verfügung gestellt. Aufgrund einer Analyse auf Basis von Daten ist es möglich, konkrete Handlungsempfehlungen für Optimierungen abzuleiten. Um sicherzustellen, dass die Maßnahmen effektiv sind, erfolgt eine kontinuierliche Analyse des Druckluftsystems.
Lennard Schwidurski, Gründer und Geschäftsführer von WRS Energie, berichtet, dass sie von ihren Kunden äußerst positives Feedback erhalten haben. Das Start-Up-Unternehmen WRS Energie hat sich auf die Unterstützung von Industrieunternehmen spezialisiert, um ihre Druckluftsysteme mit höchster Effizienz zu betreiben. Dank einer Vielzahl von Kunden mit individuellen Verhaltensweisen können Anomalien und Leckagen zuverlässig identifiziert werden. Das Resultat wird in Form einer Kennzahl für Leckagen präsentiert. Durch kontinuierliche Analyse wird die Kennzahl überwacht und ist für das Energiemanagement gemäß ISO 50001 geeignet.
Die Analyse von Messdaten wird durch vorübergehende Datenunterbrechungen erschwert. Bislang war der praktische Einsatz von künstlicher Intelligenz aufgrund der vorhandenen Defizite nahezu unmöglich. Jedoch werden durch das im Projekt entwickelte Programm diese Defizite behoben. Da in der Regel keine Benachrichtigungen für Datenverluste festgelegt sind, können diese über einen längeren Zeitraum unentdeckt bleiben. Durch die Nutzung vergangener Daten gleicht die neu entwickelte Methode fehlende Daten in statistischen Erhebungen in der Datenmatrix aus. Die Qualität der Ergebnisse verbessert sich dabei mit zunehmender Verfügbarkeit historischer Daten, die der Algorithmus nutzen kann.
Sobald die vollständige Validierung abgeschlossen ist, werden die Algorithmen in den AnalzyAir von WRS Energie integriert, so dass bis Ende 2024 alle Kunden davon profitieren können. Projektleiter Christian Wolf vom EEP der Universität Stuttgart gibt an, dass währenddessen weitere Funktionen geplant und die Algorithmen kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Die Zusammenarbeit zwischen WRS Energie und dem Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) an der Universität Stuttgart verspricht revolutionäre Veränderungen in der Industrie. Durch den Einsatz eines Algorithmus zur Leckage-Erkennung können Unternehmen erhebliche Einsparungen erzielen und ihre Druckluftsysteme effizienter betreiben. Die Kombination aus digitaler Erfassung von Sensordaten und KI-Algorithmen ermöglicht eine präzise Analyse und konkrete Handlungsempfehlungen. Mit der Integration der Algorithmen in den AnalzyAir von WRS Energie können Kunden ab Ende 2024 von den Vorteilen profitieren. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Algorithmen und die Planung weiterer Funktionen versprechen eine noch effektivere Nutzung in der Zukunft.
Schlagwörter: Druckluft-Start-Up WRS Energie + Universität Stuttgart + EEP
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