Entwickler Maxim Dounin hat eine eigene Version des beliebten Webservers nginx gestartet, nachdem es zu Unstimmigkeiten mit dem Unternehmen F5 Networks gekommen ist. Dounin war maßgeblich an der Entwicklung von nginx beteiligt und sieht sich nun gezwungen, eigene Maßnahmen zu ergreifen.
Nach Dounins Ansicht hat F5 Networks in letzter Zeit zu stark in das Open-Source-Projekt eingegriffen, insbesondere in Bezug auf Sicherheitsrichtlinien, ohne dabei die Standpunkte der Entwickler zu berücksichtigen. Aus diesem Grund hat Dounin beschlossen, das Projekt unabhängig von Unternehmen zu halten und die alternative Version “freenginx” ins Leben zu rufen.
Der Entwickler, der in Moskau lebt, war ursprünglich für F5 Networks tätig, bis das Unternehmen nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sein Moskauer Büro geschlossen hatte. Es scheint, dass zwischen dem Unternehmen und Dounin eine Vereinbarung getroffen wurde, dass er weiterhin freiwillig an dem Open-Source-Projekt nginx mitarbeitet.
In einer E-Mail äußerte Dounin nun seine Unzufriedenheit darüber, dass einige neu hinzugekommene Führungskräfte bei F5 der Meinung waren, dass sie besser wüssten, wie man Open-Source-Projekte führt, obwohl sie keine technischen Hintergründe haben. Dounin betrachtet nginx nun nicht mehr als ein frei zugängliches Open-Source-Projekt, das im Interesse der Allgemeinheit gepflegt wird.
Der Webserver nginx wurde im Jahr 2002 von Igor Sysoev ins Leben gerufen und wird in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen feiern. Neben seiner Funktion als Reverse Proxy, E-Mail-Proxy, Load Balancer und HTTP Cache wird nginx weltweit von zahlreichen Websites eingesetzt.
Ursprünglich unter der BSD-Lizenz mit zwei Klauseln lizenziert, wurde das kommerzielle Unternehmen Nginx, Inc. im Jahr 2011 gegründet und veröffentlichte neben der Open-Source-Software auch die kommerzielle Version NGINX Plus. Im Jahr 2019 wurde nginx von F5 Networks für 670 Millionen US-Dollar erworben.
Interessierte Personen können sich auf der Support-Sektion der freenginx-Website über das Projekt informieren und der Mailingliste des Projekts beitreten. Dort sind auch Anweisungen für Personen zu finden, die sich an der Mitentwicklung des Open-Source-Projekts beteiligen möchten. Das Repository verwendet das Versionierungssystem Mercurial und ist ausschließlich im Lesezugriff verfügbar.
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