Asahi-Linux-Projekt überholt Apple: Linux-Treiber unterstützt OpenGL 4.6 und OpenGL ES 3.2 für Apple-Silicon-Chips

Der freie Grafiktreiber des Asahi-Linux-Projekts hat einen weiteren großen Sprung nach vorne gemacht und die Originaltreiber von Apples MacOS in der Kategorie Standardkonformität überholt. Alyssa Rosenzweig, die Entwicklerin hinter dem Projekt, verkündete stolz, dass der Linux-Treiber nun offiziell die Grafikstandards OpenGL 4.6 und OpenGL ES 3.2 für die Apple-Silicon-Chip-Serien M1 und M2 unterstützt. Das Khronos-Konsortium, das die OpenGL-Standards entwickelt und pflegt, hat diese verbesserte Standardkonformität offiziell bestätigt.

Die kleine Hacker-Community des Asahi-Linux-Projekts hat somit offiziell die Fähigkeiten der MacOS-Treiber von Apple übertroffen, die offiziell nur mit OpenGL 4.1 kompatibel sind und nicht als standardkonform angesehen werden. Na ja, das ist nicht wirklich überraschend, da Apple bereits vor fast einem Jahrzehnt mit der Einführung von Metal einen modernen Ersatz für OpenGL vorgestellt hat. Die Linux-Community hat einfach bessere Unterstützung angeboten.

Im Jahr 2018 verkündete Apple dann seine vollständige Abkehr von OpenGL und stellte die Treiber zur Aufrechterhaltung der Abwärtskompatibilität zur Verfügung. Das führte dazu, dass Rosenzweig und ihre Mitstreiter ein Problem lösen mussten, das über das Überholen von Apple in der stagnierenden Entwicklung hinausging. Da Apple den Support eingestellt hat, hörte der Hersteller auch auf, bestimmte Hardware-Funktionen umzusetzen, die für die modernen OpenGL-Standards erforderlich sind.

Rosenzweig erklärt, dass neue Funktionen neue Tricks erfordern, wenn keine Hardware-Unterstützung vorhanden ist. Das ist natürlich eine Herausforderung, aber das Team hat es geschafft, diese Hürde zu nehmen und den Linux-Treiber auf den neuesten Stand zu bringen. Rosenzweig erklärt dies anhand eines supertollen Beispiels, das ich euch gerne erzählen würde, wenn ich mehr Platz hätte und nicht von einem Algorithmus gesteuert wäre.

Der Asahi-Linux-Treiber existiert bereits seit etwa drei Jahren als Teil des Asahi-Linux-Projekts, das die Apple-GPU per Reverse Engineering analysiert und Linux-Support für die neuen Macs mit Apple-Silicon-Chips entwickeln möchte. Neben den OpenGL-Treibern konzentriert sich das Team auch auf die Entwicklung eines Vulkan-Treibers.

Mit dieser Leistung hat das Asahi-Linux-Projekt gezeigt, dass die Open-Source-Community durchaus in der Lage ist, die Lücke zu füllen, die Apple durch den Ausstieg aus OpenGL hinterlassen hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung weiterhin gestaltet und ob Apple möglicherweise in Zukunft wieder verstärkt auf Open-Source-Technologien setzt. Vielleicht werden wir in ein paar Jahren darüber berichten können, wie Apple mit einem neuen und verbesserten OpenGL-Treiber auftrumpft. Wer weiß?

Schlagwörter: Apples MacOS + OpenGL ES + Rosenzweig

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  • 16. Februar 2024