Die Forscher an der ETH Zürich haben sich mal wieder selbst übertroffen und einen neuen Weg gefunden, Gold aus Elektroschrott zurückzugewinnen. Ja, du hast richtig gehört, sie haben tatsächlich Gold aus einer alten Computer-Motherboard extrahiert. Ich meine, wer hätte gedacht, dass man aus Elektroschrott so viel wertvolles Zeug herausholen kann?
Natürlich ist die Idee, Gold aus Elektroschrott zu gewinnen, nicht neu. Aber es ist viel schwieriger als gedacht. In den meisten elektronischen Geräten befinden sich nur winzige Mengen Gold und um es herauszubekommen, müssen auch noch andere Metalle und Halbleiter getrennt werden. Was für eine Aufgabe!
Bisher wurde meistens Aktivkohle verwendet, um das Gold aus Elektroschrott zu gewinnen. Das Problem dabei ist, dass es eine Menge Ressourcen verbraucht. Aber das Team um Raffaele Mezzenga hat eine alternative Methode entwickelt, bei der ein Aerogel aus Molkeproteinen zum Einsatz kommt.
Das Aerogel wird aus sogenannten Amyloid-Nanofibrillen hergestellt, die aus Molkeproteinen gewonnen werden. Klingt kompliziert, ist es auch. Diese Nanofibrillen werden zu einem Aerogel verarbeitet, einem Gel mit luftgefüllten Poren. Das Aerogel ist super stabil und hat die erstaunliche Fähigkeit, Gold einzufangen und in reines, elementares Gold umzuwandeln. Das ist wirklich beeindruckend, wenn du mich fragst.
In den ersten Versuchen konnte das Aerogel bereits über 60 Prozent des Goldes aus einer Lösung extrahieren. Das entspricht etwa einem halben Gramm Gold. Und das ist noch nicht alles – die übrigen Metalle wurden in viel geringeren Mengen im Aerogel gefunden. Das bedeutet, dass das extrahierte Gold eine Reinheit von etwa 21 bis 22 Karat hatte. Das ist fast so rein wie Münzgold!
Aber nicht nur das. Der Einsatz des Aerogels hat auch klare Vorteile für die Umwelt im Vergleich zu herkömmlichen Extraktionsverfahren mit Aktivkohle. Weniger Materialverbrauch und geringere Treibhausgasemissionen bedeuten eine positive Umweltauswirkung. Das hört sich doch gut an, oder?
Natürlich gibt es auch hier einen Haken. Die Herstellung des Aerogels aus Molkeproteinen ist mit einer Tierhaltung verbunden, die einen ungünstigen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Aber Raffaele Mezzenga hat schon einen Plan. Er glaubt, dass ihr Konzept auch auf andere Abfallproteine angewendet werden kann, um daraus Nanofibrillen herzustellen. Sogar pflanzliche Proteine sind eine Option. Das klingt vielversprechend, oder?
Als nächstes plant das Team eine detaillierte Untersuchung, um herauszufinden, wie effektiv das Aerogel zur Rückgewinnung von Gold aus Elektroschrott eingesetzt werden kann. Wenn das gut funktioniert, könnte es einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen leisten und die negativen Auswirkungen der Goldgewinnung reduzieren.
Also, wenn du das nächste Mal einen alten Computer wegschmeißen willst, denk daran, dass da vielleicht noch ein bisschen Gold drin steckt. Und wer weiß, vielleicht entwickelt die ETH Zürich bald eine Methode, um das Gold daraus zurückzugewinnen. Das wäre doch was, oder?
Schlagwörter: Raffaele Mezzenga + Molke + ETH Zürich
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