Samsung hat angekündigt, dass es die kommende Generation seiner System-on-a-Chip (SoC) mit der ARM Cortex-X Architektur in seiner eigenen Foundry herstellen wird. Dabei setzt Samsung auf die fortschrittliche 2 nm (SF2) Prozesstechnologie mit Gate-All-Around (GAA) Transistoren. Diese Ankündigung stellt eine direkte Konkurrenz zu TSMC dar, dem bisherigen Marktführer in der Halbleiterfertigung. Samsung hatte in der Vergangenheit Schwierigkeiten, mit TSMC Schritt zu halten. Die Einführung der Intel Foundry Services stellt eine weitere Herausforderung für Samsung dar. Dennoch ist es wenig überraschend, dass Samsung seine SoCs in der eigenen Foundry herstellt, da dies bereits heute der Fall ist. Allerdings gab es in der Vergangenheit Situationen, in denen Samsung von einer Zusammenarbeit mit TSMC hätte profitieren können, um eine bessere Leistung zu erzielen.
Die Ankündigung von Samsung, SoCs in 2 nm zu fertigen, sendet vor allem eine Botschaft: Die Foundry-Sparte von Samsung ist zuversichtlich, ihren aktuellen Rückstand aufzuholen und wieder mit TSMC auf Augenhöhe zu sein. Die Einführung der neuen GAA-Transistoren und zukünftig auch der Backside Power Delivery Networks wird voraussichtlich für eine Neuausrichtung sorgen, da alle Hersteller diese neuen Technologien beherrschen müssen.
Obwohl die SoCs für Smartphones im Fokus stehen, erwähnt Samsung in der Pressemitteilung auch weitere Anwendungsmöglichkeiten, da der Cortex-X nicht ausschließlich auf Smartphones beschränkt ist. Die Unternehmen haben ambitionierte Pläne, die 2 nm GAA-Technologie für maßgeschneiderte Siliziumlösungen für Rechenzentren und die nächste Generation von Infrastruktur zu nutzen. Zudem arbeiten sie an einer wegweisenden KI-Chiplet-Lösung, die den Markt für generative künstliche Intelligenz im mobilen Computing revolutionieren soll.
Es gibt gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Cortex-Prozessoren und den CSS-N- und CSS-V-Designs von ARM. Die Aussage von Samsung lässt darauf schließen, dass auch diese Produkte bei Samsung hergestellt werden könnten. Es wurde spekuliert, dass Samsung einen bedeutenden Kunden im Bereich der KI-Beschleuniger gewonnen hat, wo TSMC bisher den Großteil der Aufträge für sich verbuchen konnte.
Gemäß der aktuellen Roadmap von Samsung wird die SF2-Technologie voraussichtlich ab 2025 verfügbar sein. Im Vergleich zur SF3 (3 nm) wird SF2 eine um 12 % höhere Leistung ermöglichen, die Effizienz um 25 % steigern und die benötigte Chipfläche um 5 % reduzieren.
ARM hat das Ziel, eine breite Palette an Fertigungsmöglichkeiten anzubieten. Derzeit ist TSMC der wichtigste Partner für ARM-Lizenzkunden. Nun gesellen sich aber auch Intel und Samsung als weitere wichtige Player im Bereich der ARM-SoCs hinzu.
Schlagwörter: Samsung + TSMC + Intel
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