Seit der Veröffentlichung des Egoshooters Doom vor mehr als 30 Jahren stellen Hacker und Programmierer immer wieder ihre Fähigkeiten unter Beweis, indem sie versuchen, das Spiel auf verschiedenen Geräten zum Laufen zu bringen. Der Kulttitel aus dem Hause id Software wurde bereits erfolgreich auf Taschenrechnern, Telefonen und Geldautomaten zum Einsatz gebracht. Jetzt gesellt sich auch eine intelligente Zahnbürste zu dieser beeindruckenden Gruppe hinzu.
Diese Zahnbürste ist keine gewöhnliche elektrische Zahnbürste, sondern eine Handzahnbürste mit intelligentem Griff, die hilfreiche Tipps zur richtigen Zahnreinigung gibt. Um dies zu ermöglichen, ist das Gerät mit einem 6-Achsen-Neigungssensor und einem ESP32-Chip mit einer kleinen LED-Anzeige ausgestattet. Der Benutzer muss jedoch selbst aktiv werden, wenn es um die Zahnpflege geht.
Aufgrund einer geschickten Marketingstrategie gerieten in den vergangenen Wochen intelligente Zahnbürsten unter den Verdacht, Malware zu verbreiten. Die Kombination des leicht hackbaren ESP32 und des angeschlossenen Displays weckte jedoch das Interesse des deutschen Hackers Aaron Christophel, der das Gerät kurzerhand mit seiner eigenen Firmware ausstattete und den Vorgang online festhielt.
Nachdem Christophel die Firmware ausgetauscht hatte, verwendete er eine Version von Doom für eine Christbaumkugel, die auf ESP32 basierte. Er verkleinerte die WAD-Dateien und siehe da: Doom lief auf der Zahnbürste. Um die Kontrolle auszuüben, benutzt der Hacker eine gewöhnliche Maus – weder die Gyroskope noch der Bürstenkopf haben eine spielerische Funktion.
Neben der Zahnbürste sind bereits zahlreiche andere Geräte mit Doom kompatibel. Vor wenigen Tagen verkündete Husqvarna auf dem MWC, dass sie ihren Rasenmäherrobotern durch ein Update das Spiel ermöglichen werden. Auf einer dedizierten Webseite namens Can it run Doom sind zahlreiche der bekannten Versuche festgehalten, das Spiel erfolgreich zum Laufen zu bringen. Einige der Einträge werden jedoch mit einigen Tricks erreicht: Beispielsweise wird bei einem Schwangerschaftstest mit Monochrom-Display lediglich die Anzeigeeinheit verwendet, während Doom tatsächlich auf einem nachträglich installierten Mikrocontroller läuft.
Bei der Manipulation der Zahnbürste verhält es sich jedoch anders. Aaron Christophel hat tatsächlich die Firmware der Zahnbürste verändert und sie so dazu gebracht, Doom auszuführen. Dies zeigt erneut, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, Spiele auf ungewöhnlichen Geräten zum Laufen zu bringen und wie Hacker und Programmierer ihre Fähigkeiten immer wieder unter Beweis stellen. Es bleibt spannend zu sehen, auf welchen Geräten in Zukunft noch Doom zum Einsatz kommen wird.
Schlagwörter: Doom + Aaron Christophel + Hacker
Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?