In Deutschland ist in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme der elektronischen Rezepte zu verzeichnen. Laut einer Umfrage der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) akzeptieren mittlerweile 51 bis 70 Prozent der deutschen Apotheken rund 40 Prozent der Rezepte als E-Rezept. Zum Vergleich: Im Dezember wurden die meisten Rezepte noch als herkömmliche rosa Zettel (Muster-16) in den Apotheken eingereicht. Die Verbreitung des E-Rezepts hat sich jedoch verbessert, da die elektronische Gesundheitskarte als Einlöseweg genutzt wird.
Trotzdem gibt es immer noch erhebliche technische Herausforderungen, die sich negativ auf die Versorgung der Patienten auswirken. Laut der ABDA-Umfrage stoßen fast die Hälfte der befragten Apotheken bei höchstens 20 Prozent der E-Rezepte auf technische Probleme. Über die Hälfte der Befragten bemerkt jedoch bereits eine allmähliche Verbesserung bei der elektronischen Verschreibung. Einige sind sogar zuversichtlich, dass das E-Rezept bald nicht mehr als neu angesehen wird. Allerdings gibt es auch 25 Prozent der Befragten, die pessimistisch in die Zukunft des E-Rezepts blicken und davon ausgehen, dass es weiterhin schwierig bleiben wird.
Das größte Problem für Apotheken besteht darin, dass der Patient zwar anwesend ist, das E-Rezept aber noch nicht vorliegt. Dies war bereits bei über zwei Drittel der Apotheken der Fall. Die ABDA erklärt, dass dies auf die Verwendung der Stapelsignatur durch einige Ärzte zurückzuführen ist. Bei der Stapelsignatur werden E-Rezepte gesammelt und zu festgelegten Zeitpunkten vom Arzt unterzeichnet. Wenn hingegen die empfohlene Komfortsignatur der Gematik und der Kassenärztlichen Vereinigungen verwendet wird, werden die Rezepte sofort signiert und gelangen direkt in die Telematikinfrastruktur.
Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer bemerkt deutliche technische Defizite bei der Einführung des E-Rezepts. Zehn Prozent der Apotheken gaben an, dass lange Antwortzeiten in der Telematikinfrastruktur ihr größtes Problem darstellen. Vor der Einführung des E-Rezepts gab es solche Wartezeiten nicht. Es treten regelmäßig Probleme auf, sowohl im Zusammenhang mit den Diensten als auch innerhalb der Telematikinfrastruktur. Zum Beispiel wurde bekannt, dass der OCSP-Responder des Trust Service Providers medisign, der für die Unterzeichnung von E-Rezepten verwendet wird, gestört ist. Die Gematik, die für die Digitalisierung des Gesundheitswesens verantwortlich ist, überwacht das System jedoch weiterhin genau.
Es ist klar, dass die Einführung des E-Rezepts in Deutschland Fortschritte macht, aber es gibt noch einige Hürden zu überwinden. Technische Probleme und Störungen beeinträchtigen die Versorgung der Patienten. Es bleibt zu hoffen, dass diese Probleme bald behoben werden können, um die Vorteile des E-Rezepts voll auszuschöpfen.
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