Die direkte Beobachtung von Gravitationswellen stellt eine große Herausforderung dar. Die Detektoren müssen kleinste Bewegungen erkennen können, die nur ein Zehntausendstel der Breite eines Protons ausmachen. Dies erfordert eine immense Empfindlichkeit, die bisher noch nicht erreicht wurde. Doch nun haben Forscher eine vielversprechende Lösung gefunden: das Quanten-Squeezing.
Das Quanten-Squeezing ist eine Technologie, bei der die normalerweise problematische Unschärferelation der Quantenmechanik für praktische Anwendungen genutzt wird. Normalerweise beschreiben Physiker Objekte im quantenmechanischen Bereich mit Wahrscheinlichkeiten. Ein Elektron existiert nicht an einem bestimmten Ort, sondern kann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit an jedem möglichen Ort gefunden werden. Erst durch eine Messung wird seine Position bestimmt. Beim Quanten-Squeezing haben Forscher die Möglichkeit, diese Wahrscheinlichkeiten gezielt zu beeinflussen und so die Genauigkeit von Quantensensoren deutlich zu verbessern.
Das Konzept des Quanten-Squeezings kann in vielen Bereichen von großem Vorteil sein. Mark Kasevich, Physiker an der Stanford University, verwendet das Phänomen, um genauere Magnetometer, Gyroskope und Uhren für Navigationsanwendungen zu entwickeln. Das kanadische Start-up Xanadu nutzt die Technologie in seinen Quantencomputern.
Die US-Forschungsbehörde DARPA hat bereits das Programm “Inspired” gestartet, das darauf abzielt, die Entwicklung der Quanten-Squeezing-Technologie voranzutreiben. Es gibt bereits praktische Anwendungen für dieses Verfahren. Das grundlegende Konzept basiert auf dem Phänomen der Heisenbergschen Unschärferelation, das eine grundlegende Begrenzung für die Genauigkeit darstellt, mit der gleichzeitig zwei Eigenschaften eines Objekts gemessen werden können. Durch das Quanten-Squeezing können Forscher die Präzision der gewünschten Messung erhöhen, indem sie eine größere Unschärfe in den physikalischen Eigenschaften zulassen, die nicht gemessen werden sollen.
Die Forschung auf dem Gebiet des Quanten-Squeezings ist vielversprechend und könnte in Zukunft eine Vielzahl von Anwendungen ermöglichen. Noch sind wir dabei, das volle Potenzial dieser Technologie zu erfassen. Die Entwicklung immer empfindlicherer Sensoren und präziserer Messinstrumente eröffnet jedoch neue Möglichkeiten, um grundlegende Fragen über das Universum zu beantworten und unsere technologischen Fähigkeiten zu erweitern.
Schlagwörter: LIGO + Lisa Barsotti + Mark Kasevich
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