Apple sperrt Epic Games erneut aus Entwicklerprogramm aus: Streit um alternative App Stores eskaliert
Apple hat Epic Games erneut von seinem Entwicklerprogramm ausgeschlossen, wie der IT-Konzern bekannt gab. Der neu erstellte Developer-Account für die schwedische Tochtergesellschaft des Spieleentwicklers wurde gesperrt. Dieser Account sollte eigentlich dazu dienen, einen alternativen App Store für das Unternehmen unter iOS zu entwickeln.
Epic veröffentlichte einen Blogbeitrag, in dem sie mitteilten, dass die Sperrung ein schwerwiegender Verstoß gegen den am Donnerstag in Kraft getretenen Digital Markets Act der EU sei. Epic warf Apple vor, keinen echten Wettbewerb auf iOS-Geräten zuzulassen. Apple sperrte den Account bereits am 2. März, gab diese Information jedoch erst zum Start des DMA bekannt.
Apples Anwälte behaupteten, dass Epic Games als nicht vertrauenswürdig eingestuft werde. Als Beweis wurden Aussagen des CEO von Epic Games, Tim Sweeney, genannt, in denen er Apple unter anderem böswillige Compliance im Zusammenhang mit dem DMA vorgeworfen hatte.
Bereits im Jahr 2020 wurde Epics ursprünglicher Entwickler-Account von Apple gesperrt, da das Unternehmen gegen die Regeln von Apple verstoßen hatte. Der Verstoß bestand darin, eigene Zahlungswege zu implementieren, um die 30-prozentige Provision von Apple im App Store zu umgehen. Seitdem ist ein globaler Rechtsstreit zwischen den Unternehmen entbrannt, der mittlerweile sogar bis vor die höchsten Gerichte gelangt ist.
Apple betonte nun, dass seine Entscheidung, Epic auszusperren, von Gerichten bestätigt wurde. Da Epic Games seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Apple schwerwiegend verletzt hat, behält sich Apple das Recht vor, jederzeit und nach eigenem Ermessen einzelne oder alle Tochtergesellschaften, verbundenen Unternehmen und/oder andere Unternehmen unter der Kontrolle von Epic Games zu kündigen.
Epic betrachtete die Sperrung des schwedischen Entwickler-Accounts als eine Form der Vergeltung, vor allem aufgrund der Kritik, die CEO Sweeney an Apples Plänen zum Digital Markets Act (DMA) geäußert hatte. Apple hat unter anderem festgelegt, dass ab einer Million Downloads eine Core Technology Fee von 50 Cent pro Installation im Jahr zu entrichten ist. Entwickler von alternativen App Stores wie Epic sollen zudem bereits ab der ersten Installation ihrer Marketplace-App diese Gebühr zahlen müssen. Es kann erforderlich sein, eine Bürgschaft in Millionenhöhe zu hinterlegen, je nach den Umständen.
Der neueste Konflikt zwischen Epic und Apple wurde auf höchster Ebene ausgetragen. Sweeney führte direkte Kommunikation mit dem Leiter des App Stores, Phil Schiller. Gemäß der Korrespondenz bat Apple Epic zunächst um eine schriftliche Bestätigung, dass sie sich an die Regeln halten würden, was offensichtlich akzeptiert wurde. Laut Schiller wurde der Account gekündigt, da Epic in der Vergangenheit Verträge mit Apple abgeschlossen und dann nicht eingehalten habe. Die Kündigung erfolgte am 2. März, über die vorherige Kommunikation ist nichts bekannt.
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