In Florida ist mal wieder ordentlich was los. Zwei Schüler aus der Mittelstufe wurden im Dezember festgenommen und angeklagt, weil sie angeblich Deepfake-Nacktbilder ihrer Mitschüler erstellt haben sollen. Klingt nach einer Menge Ärger für die beiden Jungs im Alter von 13 und 14 Jahren. Sie sollen eine künstliche Intelligenz-Anwendung benutzt haben, um anzügliche Bilder von Schülern im Alter von 12 und 13 Jahren zu kreieren. Da könnte es sich um den ersten bekannten Fall in den USA handeln, in dem es strafrechtliche Konsequenzen für mit KI generierte Nacktbilder gibt.
Na, da haben sich die beiden Schüler aber echt was eingebrockt. In Florida gibt es nämlich ein Gesetz, das seit 2022 in Kraft ist und die Verbreitung von Deepfake-sexuell expliziten Bildern ohne Zustimmung des Opfers unter Strafe stellt. Die Jungs wurden also wegen eines Verbrechens dritten Grades angeklagt. Das ist schon heftig.
Der Vorfall wurde von den lokalen Medien aufgegriffen, nachdem die Schüler von der Pinecrest Cove Academy in Miami suspendiert wurden. Die Polizei von Miami-Dade hat den Fall dann weiterverfolgt und die beiden Schüler am 22. Dezember verhaftet. Das ist bestimmt nicht das Weihnachtsgeschenk gewesen, das sie erwartet hatten.
Aber mal ganz ehrlich, das Problem mit minderjährigen Schülern, die KI-generierte Nacktbilder und explizite Bilder von anderen Kindern erstellen, betrifft nicht nur Florida, sondern Schulbezirke im ganzen Land. Das ist echt besorgniserregend. Bisher gibt es außer diesem Vorfall in Florida zwar keine bekannten Fälle, die zu Verhaftungen geführt haben, aber das Thema wird immer wichtiger.
Aktuell gibt es noch kein bundesweites Gesetz, das sich mit nicht einvernehmlichen Deepfake-Nacktbildern beschäftigt. Die Bundesstaaten müssen also selbst entscheiden, wie sie mit den Auswirkungen von generativer KI auf sexuellen Missbrauch von Kindern, nicht einvernehmliche Deepfakes oder Rache-Pornos umgehen. Präsident Joe Biden hat letztes Jahr eine Exekutivanordnung zum Thema Künstliche Intelligenz unterzeichnet und die Behörden aufgefordert, einen Bericht darüber vorzulegen, wie die Nutzung von generativer KI zur Erzeugung von kinderpornografischem Material verboten werden kann. Aber bisher hat der Kongress noch kein Gesetz zur Regulierung von Deepfake-Pornografie erlassen. Das könnte sich aber bald ändern.
Diese Woche haben sowohl der Senat als auch das Repräsentantenhaus einen Gesetzesentwurf namens DEFIANCE Act of 2024 vorgestellt. Der scheint Unterstützung über Parteigrenzen hinweg zu finden. Es sieht also so aus, als ob sich endlich etwas tut.
In einigen Bundesstaaten gibt es bereits Gesetze gegen Rache-Pornos, aber nur wenige haben sich bisher mit sexuell expliziten Bildern beschäftigt, die mit Hilfe von KI generiert wurden. Das ist echt schade, denn auch in Bundesstaaten ohne gesetzlichen Schutz haben Opfer rechtliche Schritte unternommen. Ein Beispiel dafür ist der Fall eines Teenagers aus New Jersey, der einen Mitschüler verklagt hat, weil dieser gefälschte Nacktbilder mit Hilfe von KI verbreitet hat. Die Polizei von Beverly Hills untersucht derzeit auch einen Fall, bei dem Schüler angeblich Bilder geteilt haben sollen, bei denen echte Gesichter von Schülern auf Körpern platziert wurden, die durch KI generiert wurden und Nacktheit zeigen. Ob das strafbar ist, ist noch unklar.
Immerhin hat der örtliche Schulbezirk beschlossen, fünf Schüler, die in den Skandal verwickelt waren, vom Unterricht auszuschließen. Das ist vielleicht nicht die härteste Strafe, aber immerhin ein Zeichen, dass solche Aktionen nicht einfach so hingenommen werden. Hoffen wir mal, dass sich die Gesetzeslage in Zukunft verbessert und solche Vorfälle weniger werden.
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