Die IT-Sicherheit ist ein spannendes Thema, das in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Mit dem stetigen Fortschritt der Technologie werden auch die Angriffsmethoden der Cyberkriminellen immer raffinierter. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die neuesten Entwicklungen und zukünftigen Trends in der IT-Sicherheit bis zum Jahr 2024.
Das Jahr 2023 war geprägt von zahlreichen negativen Rekorden in Bezug auf die Verteidigung gegen Cyberangriffe. Unternehmen kämpften mit immer ausgeklügelteren Angriffsmethoden und wurden vermehrt Opfer von Phishing- und Ransomware-Angriffen. Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch im Jahr 2024 fortsetzen wird.
Über 30 Sicherheitsunternehmen haben ihre Führungskräfte befragt, welche neuen Angriffsmethoden im Jahr 2024 als besonders bedeutsam angesehen werden und wie Unternehmen ihre Cyberabwehr entsprechend anpassen sollten. Dabei steht vor allem die Betrachtung der Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die IT-Sicherheit im Fokus.
Die meisten Experten skizzieren dabei eher pessimistische Szenarien. KI wird als beschleunigender Faktor bei Phishing- und Ransomware-Angriffen gesehen. Curtis Simpson, der Chief Information Security Officer bei Armis, prognostiziert, dass technisch fortgeschrittene Angriffe mit gefälschten Stimmen und/oder Videoinhalten aufgrund der einfachen Verwendung zugrundeliegender Tools im Jahr 2024 zur Realität werden könnten.
Einerseits ermöglicht Künstliche Intelligenz den Angreifern, ihre Angriffe zu automatisieren und somit die Anzahl der Angriffe erheblich zu steigern. Andererseits werden die Angriffe gleichzeitig immer raffinierter und individueller. Wir sind also mit hochentwickelten Angriffen konfrontiert, bei denen gefälschte Stimmen und Videoinhalte kaum noch von Fälschungen zu unterscheiden sind. Diese Bedrohung wird durch die Verfügbarkeit von Ransomware-as-a-Service noch verstärkt, wodurch praktisch jeder Kriminelle erfolgreiche Angriffe durchführen kann, selbst ohne umfangreiches Fachwissen.
Trotz dieser düsteren Aussichten gibt es auch Experten, die Künstliche Intelligenz als einen positiven Wendepunkt mit großem Potenzial betrachten. Jacques Boschung, der CEO von Kudelski Security, betont die Möglichkeit, die Automatisierung zum Vorteil der Sicherheitsteams zu nutzen, um KI-gesteuerte Angriffe effektiv zu bekämpfen. Auch Wolfgang Kurz, Gründer und Geschäftsführer von indevis, sieht mittel- und langfristig positive Entwicklungen. Durch den Einsatz von KI wird es möglich sein, Anomalien in Echtzeit zu erkennen, Muster zu analysieren und proaktiv auf potenzielle Bedrohungen zu reagieren. Für ihn stellt dies einen Wendepunkt in der Verteidigung dar, bei dem die Sicherheitsexperten die Oberhand gewinnen könnten.
Ein weiterer Aspekt, der bei der IT-Sicherheit eine entscheidende Rolle spielt, ist die Bedeutung der menschlichen Rolle in der Abwehr von Cyberangriffen. Einerseits wird der Mensch immer noch als die größte Schwachstelle angesehen, die selbst durch Awareness-Trainings nicht vollständig behoben werden kann. Andererseits gibt es das Konzept des Zero Trust, bei dem alle Nutzer und Geräte kontinuierlich auf ihre Berechtigungen und Identitäten überprüft werden. Der Zugriff wird nur unter Berücksichtigung der minimalsten Rechte gewährt. Dieser Ansatz wird von vielen Experten als sicherer betrachtet.
Es ist interessant zu beobachten, wie die Sicherheitsexperten zukünftig die Bedeutung der menschlichen Rolle einschätzen. Während einige erwarten, dass diese Rolle durch den Einsatz von KI abnehmen wird, betonen andere Experten, dass menschliche Sicherheitsexperten eine entscheidende Rolle bei der Untersuchung neuer Angriffe spielen werden. Sie werden weiterhin den Kontext für ihr Unternehmen aufzeigen und ihr Wissen und ihre Erfahrung nutzen, um speziell die KI- und maschinellen Lernmodelle zu trainieren, die in zukünftige Cybersicherheitslösungen integriert werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass die IT-Sicherheit auch in den kommenden Jahren eine große Herausforderung sein wird. Die Bedrohungen nehmen zu, werden immer raffinierter und individueller. Künstliche Intelligenz kann sowohl eine Gefahr als auch eine Chance darstellen. Es liegt nun an den Unternehmen, ihre Cyberabwehr entsprechend anzupassen und die Möglichkeiten der KI-gesteuerten Technologien optimal zu nutzen, um ihre Daten und Systeme zu schützen.
Schlagwörter: KI + Zero Trust + Lookout
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