Im vergangenen Jahr wurden beim Deutschen Patent- und Markenamt so viele Patente mit Bezug zur künstlichen Intelligenz (KI) angemeldet wie noch nie zuvor. Dies geht aus den aktuellen Statistiken hervor, die am Montag von der Bundesbehörde veröffentlicht wurden. Demnach stammten fast ein Drittel der Anmeldungen von Anmeldern aus den USA. Auf dem zweiten Platz liegen Anmeldungen aus Deutschland selbst mit einem Anteil von 17,1 Prozent, gefolgt von Japan (12,4 Prozent), China und Südkorea.
Insgesamt wurden 9366 Patentanmeldungen im Bereich Künstliche Intelligenz registriert, was einer Steigerung von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dabei haben vor allem die Anmeldungen aus China deutlich zugenommen, und zwar um 15 Prozent. Allerdings handelt es sich dabei nicht um den größten Anstieg. Von 2019 bis 2020 ist die Anzahl der KI-Patentanmeldungen um 10 Prozent gestiegen, von 2020 bis 2021 sogar um 12 Prozent.
Bei den Unternehmen war der deutsche Bosch-Konzern das aktivste Unternehmen in diesem Bereich mit 378 Patentanmeldungen, gefolgt von Huawei (281), Google (244), Microsoft (177) und Samsung (175). Diese Zahlen verdeutlichen die starke und vielfältige Innovationsdynamik im Bereich künstliche Intelligenz.
Da Patentanmeldungen erst nach einer Wartezeit von 18 Monaten veröffentlicht werden, sind in der aktuellen Statistik noch keine Innovationen aus dem vergangenen Jahr enthalten. Es ist jedoch möglich, dass der aktuelle Hype in den Zahlen erst zu einem späteren Zeitpunkt sichtbar wird. Bisher deutet jedoch alles darauf hin, dass ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen ist, insbesondere bei den KI-Kerngebieten.
Behördenchefin Eva Schewior betont, dass die starke Innovationsdynamik verdeutlicht, dass künstliche Intelligenz in Zukunft eine bedeutende Rolle in vielen Lebensbereichen spielen wird. Dank Technologien wie ChatGPT ist künstliche Intelligenz nun auch als Alltagstechnologie in der breiten Bevölkerung etabliert. Sie betont die Notwendigkeit für Deutschland, alles zu tun, um zu den führenden Ländern in dieser wichtigen Zukunftstechnologie zu gehören.
Die Patentanmeldungen erfolgen gemäß einem international einheitlichen Standard der Patentklassifikation. Da es keine spezifischen Patentklassen für künstliche Intelligenz gibt, haben die Experten die Klassen in den Technologiefeldern analysiert, in denen KI verwendet wird. Dies umfasst Bereiche wie Computertechnik, Medizintechnik, Fahrzeugtechnik, Robotik sowie Sprach- und Bildanalyse.
Für die Auswertung wurden Patentanmeldungen berücksichtigt, die eine Auswirkung auf Deutschland haben und entweder beim Deutschen Patent- und Markenamt oder beim Europäischen Patentamt in München eingereicht wurden. Doppelanmeldungen bei beiden Behörden wurden von den Statistiken ausgeschlossen. Die Behörde betonte, dass diese Methode zwar nur eine Annäherung darstelle, jedoch die verschiedenen Trends gut verdeutliche.
Schlagwörter: KI + Deutschland + China
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