KI hilft Ärzten bei Brustkrebs-Erkennung: Pilotprojekt zeigt vielversprechende Resultate (80 Zeichen)

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich einmal mehr als wertvolle Unterstützung in der Medizin erwiesen. Ein Pilotprojekt in Großbritannien hat gezeigt, dass das KI-System Mia Ärzten bei der Erkennung von Brustkrebs helfen kann. Das Projekt, an dem verschiedene Partner beteiligt waren, darunter Kheiron Medical Technologies, der britische National Health Service (NHS), die Universität Aberdeen und Microsoft, ergab, dass Mia Ärzten geholfen hat, 12 Prozent mehr Tumore zu finden als bei der herkömmlichen Praxis von Radiologen.

Die Untersuchung umfasste 10.889 Patientinnen und könnte zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung führen. In Großbritannien werden jährlich mehr als 2 Millionen Frauen auf Brustkrebs untersucht, aber die Erkennung gestaltet sich manchmal schwierig. Ein Fünftel der Frauen mit Brustkrebs weist Tumore auf, die bei der Mammographie-Untersuchung übersehen werden. Aus diesem Grund wird in vielen Ländern empfohlen, dass zwei Radiologen jedes Röntgenbild begutachten sollten.

Mia war erfolgreich darin, alle Personen mit Symptomen zu identifizieren. Laut der BBC entdeckte das Tool außerdem weitere 11 Personen im Frühstadium von Brustkrebs, die von den Radiologen übersehen wurden. Es ist allgemein bekannt, dass Brustkrebspatientinnen, bei denen Tumore zum Zeitpunkt der Entdeckung kleiner als 15 Millimeter sind, eine Überlebensrate von 95 Prozent in den nächsten fünf Jahren haben. Die frühzeitige Erkennung kann also Leben retten.

Die Auswertung des Mia-Tests zeigte keinen Anstieg der Anzahl von Frauen, die aufgrund falsch-positiver Ergebnisse zu unnötigen weiteren Untersuchungen einbestellt wurden. Zusätzlich konnte die Benachrichtigungszeit für Patientinnen von 14 auf nur 3 Tage verkürzt werden, was Gerald Lip vom NHS erfreute. Diese Maßnahme kann dazu beitragen, den Stress und die Ängste der Betroffenen deutlich zu reduzieren.

Das System Mia arbeitet dabei datenschutzkonform. Bevor eine Mammographie in die Azure-Cloud von Microsoft hochgeladen wird, werden identifizierbare Patientendaten entfernt. Nach der Anonymisierung analysiert die Mia-Software das Bild und sendet die Empfehlung an das entsprechende Krankenhaus oder die Klinik zurück.

Aktuell wird das Programm in laufenden Tests an 4 Standorten in Europa und an 16 NHS-Standorten im Vereinigten Königreich eingesetzt. Laut Sarah Kerruish, der Chefstrategin von Kheiron Medical, wurde das System über einen Zeitraum von sechs Jahren mit Millionen von Mammographien von Frauen aus aller Welt trainiert.

Dennoch befindet sich Mia noch nicht in einem vollständig entwickelten Zustand. Es gab noch einige Herausforderungen, wie zum Beispiel die Markierung von Zysten als verdächtig, obwohl sie in früheren Scans bereits identifiziert und als harmlos eingestuft wurden. Außerdem musste das maschinelle Lernmodul des KI-Tools aufgrund von Vorschriften deaktiviert werden, wodurch es sich während der Verwendung am Arbeitsplatz nicht weiterentwickeln konnte.

Dennoch zeigt sich Gerald Lip erleichtert. Radiologen analysieren im Durchschnitt etwa 5000 Brustscans pro Jahr, was sehr belastend sein kann. Das Mia-System kann die Arbeitsbelastung der Ärzte um bis zu 30 Prozent reduzieren und somit zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung beitragen.

Es ist nicht das erste Mal, dass künstliche Intelligenz bei der Erkennung von Brustkrebs eine bessere Leistung als Fachärzte zeigt. Eine KI der Google-Tochter DeepMind hat sich bereits als überlegen erwiesen. Die Fortschritte in diesem Bereich sind vielversprechend und könnten zu einer besseren und effizienteren Gesundheitsversorgung für viele Frauen führen.

Schlagwörter: Mia + Kheiron Medical + NHS

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  • 24. März 2024