Canva übernimmt Serif: Neuer Konkurrent für Adobe?

Canva, die bekannte Grafikdesign-Plattform, hat kürzlich Serif, das britische Entwicklerstudio hinter den beliebten Affinity-Apps, übernommen. Mit dieser Übernahme möchte Canva nun verstärkt Kreativprofis ansprechen. Bisher war Canva vor allem für schnelle Design-Arbeiten in Unternehmen bekannt, die auch von Nutzern ohne umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich durchgeführt werden konnten. Doch die Affinity-Apps haben mittlerweile eine große Nutzerbasis von über 3 Millionen aufgebaut, während Canva selbst stolze 175 Millionen Nutzer für seine webbasierten Grafiktools verzeichnet.

Durch die Übernahme positioniert sich Canva nun als direkter Konkurrent von Adobe. Die Affinity-Apps, zu denen Affinity Photo, Affinity Designer und Affinity Publisher gehören, erfreuen sich als beliebte Alternativen zu Adobe Photoshop, Illustrator und InDesign großer Beliebtheit. Bisher unterschieden sich die Affinity-Apps auch dadurch von Adobe, dass sie als Einmalkauf zu vergleichsweise niedrigen Preisen angeboten wurden, anstatt auf ein Abonnementmodell zu setzen. Die Desktop-Versionen für macOS und Windows hatten jeweils einen Preis von 75 Euro, während die iPad-Versionen für 20 Euro erhältlich waren. Die gesamte Affinity-Suite konnte für 180 Euro erworben werden. Es wurden regelmäßig Rabatte angeboten und auch aktuell sind die Apps reduziert erhältlich.

Nun machen sich die Nutzer der Affinity-Apps Sorgen, dass die Übernahme zu einem Abonnementmodell führen könnte, da Canva bereits dieses Geschäftsmodell für seine Unternehmenskunden verwendet. Ashley Hewson, der Chef von Serif, versucht in einer FAQ diese Bedenken zu zerstreuen und erklärt, dass derzeit keine Änderungen in Bezug auf die Preispolitik geplant sind. Allerdings bleibt unklar, was dies für die Zukunft bedeutet. Käufer der Affinity-Apps können ihre bestehenden Versionen weiterhin nutzen und es werden zusätzliche kostenlose Updates für die Version 2 der Anwendungen entwickelt.

Canva übernimmt das gesamte 90-köpfige Entwicklerteam von Serif und es sind keine Entlassungen geplant. Langfristig sind Integrationen zwischen Canva und Affinity geplant, um beispielsweise professionelle Tools zur Erstellung von Bildern, Logos, Icons und anderen Elementen direkt in Canva zu ermöglichen. Das klingt nach einer vielversprechenden Kombination für Kreative, die gerne mit verschiedenen Tools arbeiten.

Obwohl die Übernahme von Canva für Serif und die Affinity-Apps eine große Veränderung bedeutet, bleibt abzuwarten, wie sich dies auf den Markt für Grafikdesign-Software auswirken wird. Adobe ist nach wie vor ein starker Player in dieser Branche und hat eine treue Nutzerbasis. Es wird interessant sein zu sehen, ob Canva und Serif mit ihren kombinierten Kräften Adobe als Marktführer herausfordern können.

In jedem Fall sollten Grafikdesigner und Kreative die Entwicklung weiterhin im Auge behalten und sich auf mögliche Veränderungen einstellen. Canva und Serif haben vielversprechende Produkte im Angebot und könnten in Zukunft eine ernstzunehmende Konkurrenz für Adobe darstellen. Es bleibt spannend, wie sich der Wettbewerb in diesem Bereich entwickeln wird.

Schlagwörter: Canva + Adobe + Affinity

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  • 26. März 2024