Internationales Forscherteam erreicht Rekordgeschwindigkeit bei Datenübertragung über Lichtwellenleiter
In einer bahnbrechenden Leistung ist es einem internationalen Team von Wissenschaftlern gelungen, innerhalb kürzester Zeit eine enorme Menge an Daten über Lichtwellenleiter zu übertragen. Normalerweise beträgt die durchschnittliche Breitbandgeschwindigkeit im Vereinigten Königreich 70 Megabit pro Sekunde. Nun wurde jedoch eine Geschwindigkeit von 301 Terabit pro Sekunde erreicht, das Viermillionenfache der üblichen Geschwindigkeit. Beeindruckenderweise wurde für diese Leistung lediglich ein herkömmliches Glasfaserkabel als Übertragungsmedium verwendet.
Britische Forscher der Aston University haben gemeinsam mit US-Kollegen von den Nokia Bell Labs und dem National Institute of Information and Communications Technology (NICT) in Tokio dieses beeindruckende Kunststück vollbracht. Die Forscher erweiterten ihre Methoden zur Datenübertragung, indem sie nicht nur die herkömmlichen Wellenlängenbänder C und L nutzten, sondern auch die bisher ungenutzten E- und S-Bänder. Traditionell wurden diese Bänder nicht verwendet, da die C- und L-Bänder ausreichend waren, um den Bedarf der Verbraucher zu decken.
In den letzten Jahren hat die Aston University optische Verstärker entwickelt, die im E-Band arbeiten. Dieses Band grenzt an das C-Band an und ist etwa dreimal so breit. Vor der Entwicklung dieses Geräts war es niemandem möglich, die E-Band-Kanäle gezielt zu nutzen. Eine ähnliche Leistung wurde auch für das S-Band erzielt. Um die Stabilität der Übertragung über diese zusätzlichen Bänder sicherzustellen, hat das Team neue optische Verstärker und Entzerrer entwickelt. Diese Geräte verstärken und optimieren die mit Daten beladenen Lichtblitze, die durch Glasfaserkabel laufen.
Durch die Nutzung bereits vorhandener, aber derzeit ungenutzter Kapazitäten in den Kabeln könnte diese Lösung laut den Forschern ein kostengünstiger und umweltfreundlicher Ansatz sein, um den Datenverkehr auf der Datenautobahn zu erhöhen. Laut Wladek Forysiak vom Aston Institute of Photonic Technologies kann die Nutzung eines größeren Teils des verfügbaren Spektrums zur Erhöhung der Systemkapazität beitragen und somit die Kosten für die Datenübertragung niedrig halten. Darüber hinaus stellt dies eine umweltfreundlichere Alternative dar als der Einsatz zusätzlicher und neuerer Fasern, da das bestehende Netz effizienter genutzt wird. Dadurch steigen sowohl die Datenübertragungskapazität als auch der wirtschaftliche Wert des Netzwerks.
Schlagwörter: Aston University + Nokia + NICT
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