Fraunhofer ILT präsentiert laserbasierte Verfahren für Optikfertigung auf OPTATEC 2024 und Aachener Konferenz

Die optische Industrie setzt derzeit hauptsächlich auf mechanische Verfahren für die Herstellung von Optiken. Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in Aachen entwickelt jedoch fortschrittliche, digital gesteuerte Laserverfahren, die in Zukunft deutliche Zeit- und Kostenvorteile bieten könnten. Diese Verfahren ermöglichen die Formgebung, das Polieren und die abschließende Formkorrektur von Asphären und Freiformoptiken. Um diese laserbasierten Prozessketten vorzustellen, präsentiert das Fraunhofer ILT auf der Fachmesse OPTATEC im Mai 2024 in Frankfurt sowie auf der 1. Aachener Konferenz zur laserbasierten Optikfertigung im Oktober 2024 seine neuesten Entwicklungen.

Der Trend zu Asphären und Freiformoptiken stellt die herkömmlichen, rein mechanischen Prozessketten in der optischen Industrie vor große Herausforderungen. Das Fraunhofer ILT hat eine wegweisende Vision: hochflexible laserbasierte Prozessketten für die Optikfertigung. Bereits heute ist es möglich, maßgeschneiderte Asphären und Freiformoptiken mithilfe von Laserverfahren herzustellen. Der wesentliche Vorteil des Lasers liegt in seiner digitalen Steuerung, die eine materialbearbeitung ohne direkten Kontakt und ohne den Einsatz von Werkzeugen ermöglicht. Durch die numerisch gesteuerten Prozesse sind die Bearbeitungszeiten nicht mehr von der Form der Linse abhängig, was zu deutlichen Kosteneinsparungen führt. Zudem werden keine Verbrauchsmaterialien verwendet, was den Reinigungsaufwand minimiert.

Das Fraunhofer ILT arbeitet daran, diese Flexibilität in die industrielle Anwendung zu überführen, zunächst als separate laserbasierte Prozesse und langfristig als vollständig laserbasierte Optikfertigung. Dabei sollen alle Schritte von der Formgebung über die Politur bis zur präzisen Formkorrektur abgedeckt werden. Die Grundlage dafür bilden Ultrakurzpuls-(UKP)-Laser oder das subtraktive Selective Laser-induced Etching (SLE). Zusätzlich konzentriert sich das Fraunhofer ILT auf das Laserpolieren von gläsernen und bei Bedarf auch polymerbasierten Linsen sowie die präzise Formkorrektur im Highend-Bereich.

Das Team des Fraunhofer ILT hat bereits den erfolgreichen Einsatz von CO2- und UKP-Lasern zur Demonstration dieser Technologie gezeigt. Bei der Laserpolitur werden CO2-Laser verwendet, um außergewöhnlich hohe Oberflächenqualitäten zu erzielen. Laserbasierte Verfahren werden bereits in der optischen Industrie eingesetzt, um Mikrorauheiten zu entfernen. Das Fraunhofer ILT arbeitet kontinuierlich daran, die Optikfertigung durch den Einsatz von Laserverfahren weiterzuentwickeln.

Auf der OPTATEC 2024 wird das Fraunhofer ILT den aktuellen Entwicklungsstand präsentieren und die Vision von vollständig laserbasierten Prozessketten vorstellen. Insbesondere bei komplexen Geometrien versprechen die laserbasierten Verfahren erhebliche Vorteile in Bezug auf Energie- und Ressourceneffizienz. Durch die Laserbearbeitung wird der Einsatz von Asphären und Freiformoptiken in der Praxis ermöglicht, was sowohl den Aufwand für das Design als auch die Kosten optischer Systeme reduziert.

Um das Potenzial der laserbasierten Optikfertigung ausführlich zu diskutieren, wird eine Teilnahme an der von Fraunhofer ILT organisierten Conference on Laser-based Optics Manufacturing empfohlen, die parallel zur 6th Conference on Laser Polishing LaP im Oktober 2024 am Aachener Forschungsinstitut stattfindet.

Schlagwörter: ILT + OPTATEC + Oktober

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  • 10. April 2024