AI Pin von Humane: Erste Tests enttäuschen, Tech-Medien geben negative Bewertungen

Die ersten Tests des AI Pin, dem neuesten Produkt von Humane, sehen eher düster aus. Die Tech-Medien sind nicht gerade begeistert von dem KI-Gerät und geben ihm keine positiven Bewertungen. Das ist besonders enttäuschend, da es von den ehemaligen Apple-Designern Imran Chaudhri und Bethany Bongiorno entwickelt wurde. Die ersten Rezensionen lassen jedoch nichts Gutes vermuten.

Der AI Pin ist ein kleines Kästchen, das für schlappe 700 US-Dollar zu haben ist und mit einem Magnet an der Kleidung befestigt werden kann. Das Gerät beherbergt auch den Akku und ist derzeit nur in den USA erhältlich. Um das Ganze noch etwas exklusiver zu machen, wird der AI Pin nur im Rahmen eines Abonnements angeboten. Das kostet stolze 24 US-Dollar im Monat und deckt unter anderem die Mobilfunkkosten ab.

Eines der herausragenden Merkmale des Geräts ist die Steuerung per Sprache und Gesten. Es setzt stark auf Künstliche Intelligenz und verwendet einen Laserprojektor, um Inhalte auf die Handfläche des Nutzers zu projizieren. Klingt cool, oder? Nun ja, in den ersten Tests zeigt der AI Pin leider oft eine langsame Reaktionszeit und gibt in vielen Fällen auch falsche Informationen als Antwort. Das ist natürlich nicht das, was man sich von einem KI-Gerät erhofft.

Die eingebaute Kamera des AI Pin liefert bei ungünstigen Lichtverhältnissen keine hochwertigen Videos und das Gerät neigt dazu, sich häufig aufzuheizen. Besonders der Projektor bekommt überwiegend negative Kritiken ab. Der Laserprojektor ist angeblich so schwach, dass man die Anzeige in der Handinnenfläche bei Tageslicht kaum oder gar nicht lesen kann. Das ist ein bisschen wie ein Buch ohne Buchstaben – nicht sonderlich nützlich.

Aber hey, es gibt auch einige positive Punkte! Das Tech-Magazin Wired hebt die Übersetzungsfähigkeiten, die Freisprechfunktion für Telefonate und den schnellen Zugriff auf KI-Sprachmodelle hervor. Das ist zumindest etwas. Aber auch Wired gibt dem Gerät nur 4 von 10 möglichen Punkten. Nicht gerade ein Ruhmesblatt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der fehlende Diebstahlschutz des AI Pin. Das Ding kann von Fremden problemlos genutzt werden, was natürlich ein Sicherheitsrisiko darstellt. Engadget bemängelt außerdem das Aussehen des Geräts und dass es den Träger nicht gerade vorteilhaft aussehen lässt. Man möchte ja schließlich nicht wie ein wandelnder Roboter aussehen, oder?

Engadget stellt auch grundsätzlich die Frage, warum es neben Lautsprechern, Smartwatches, Smartphones, Autos und anderen Geräten noch einen weiteren Zugangspunkt zur Künstlichen Intelligenz geben muss. Gute Frage, Engadget, gute Frage. Die Tests haben auch zahlreiche Mängel in der Software aufgedeckt, wie zum Beispiel irrtümliche Rückmeldungen, dass Funktionen nicht verfügbar sind, oder die Ausgabe des Unicode-Codepunkts eines Sonderzeichens, wenn man versucht, ein Beyoncé-Lied abzuspielen. Das ist sicherlich nicht das, was man von einem KI-Gerät erwartet.

Es gibt jedoch auch einige positive Stimmen. Raymond Wong von Inverse lobt die exzellente Verarbeitung des Geräts, die dem Qualitätsstandard einer Schweizer Uhr entspricht. Das ist doch schon mal was. Der AI Pin erweist sich außerdem als praktisch, um Notizen zu machen oder Empfehlungen für Orte zu erhalten. Also nicht alles ist schlecht an dem Ding.

Um sicherzustellen, dass die Vision von Humane nicht scheitert, müssen sie jedoch schnell Nachfolgemodelle für die erste Generation entwickeln. Denn wie wir alle wissen, ist der erste Eindruck immer der wichtigste. Und der AI Pin hat definitiv einen etwas holprigen Start hingelegt.

Schlagwörter: AI Pin + Humane + Wired

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  • 12. April 2024