Forscher der University of Tokyo entwickeln humanoiden Roboter als Fahrer für Autos

Forscher der University of Tokyo haben sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie haben einen humanoiden Roboter namens Musashi entwickelt, der theoretisch jedes herkömmliche Auto als Fahrer steuern könnte. Ja, du hast richtig gehört – ein Roboter am Steuer! Die Idee dahinter ist, dass man nicht unbedingt ein ganzes Auto automatisieren muss, sondern dass ein vergleichsweise kostengünstiger humanoider Roboter ausreicht, um diese Aufgabe zu übernehmen. Und das ist auch gut so, denn die Integration von Intelligenz und verschiedenen Sensoren in ein Fahrzeug ist nämlich ziemlich teuer, weshalb autonomes Fahren bisher eine kostspielige Angelegenheit ist.

In ihrer Studie mit dem klangvollen Titel „Toward Autonomous Driving by Musculoskeletal Humanoids: A Study of Developed Hardware and Learning-Based Software“ haben die japanischen Wissenschaftler darüber nachgedacht, ob es nicht effizienter und kostengünstiger wäre, einen humanoiden Roboter als Fahrer in einem herkömmlichen Auto einzusetzen. Und so haben sie Musashi erschaffen – einen Roboter, der einem menschlichen Fahrer ähnelt. Musashi hat einen beweglichen Kopf, einen Rumpf, zwei Arme und Beine sowie Hände, die denen eines Menschen nachempfunden sind und somit in der Lage sind, die Bedienelemente eines Autos zu betätigen. Damit der Roboter nicht von den Pedalen abrutscht, wurden seine Füße sogar mit einer rutschfesten Oberfläche ausgestattet. Safety first, auch für Roboter!

Musashi wurde so konzipiert, dass er eine ähnliche Funktionsweise wie ein menschlicher Fahrer aufweist. Dafür hat er ein künstliches Skelett mit Aktuatoren bekommen, die muskelähnliche Bewegungen steuern können. Mit insgesamt 74 künstlichen Muskeln, 39 Gelenken sowie speziellen Aktuatoren und Gelenken in den Händen ist der Roboter in der Lage, Lenkrad, Autoschlüssel, Blinkerhebel und Handbremse zu bedienen. Anders als ein menschlicher Fahrer verwendet der Roboter sowohl für Gas als auch für Bremse beide Füße, die mit Kraftsensoren ausgestattet sind, um eine präzise Steuerung zu gewährleisten. So ein Roboter hat halt das Beste aus beiden Welten – oder besser gesagt, aus beiden Füßen.

Damit Musashi seine Umgebung wahrnehmen kann, hat er zwei bewegliche Augen mit hochauflösenden Kameras. Dadurch kann sein Sichtfeld erweitert werden, um sowohl die Umgebung als auch den hinteren Bereich des Fahrzeugs zu erfassen. Momentan ist Musashi jedoch noch nicht in der Lage, Entfernungen zu erkennen. Die Forscher arbeiten jedoch daran, ein Kamerasystem zu entwickeln, das dazu in der Lage sein wird. Die Objekterkennung funktioniert derzeit nur unter Tageslichtbedingungen. Aber hey, immerhin kann Musashi schon etwas sehen – das ist doch schon mal ein Anfang!

Um Musashi all seine Funktionen zu ermöglichen, benötigt er ganze vier PCs. Ja, nicht schlecht, was? Das ist mehr als mancher Mensch in seinem Auto hat. Um Musashi auf die Fahrerrolle vorzubereiten, wurde er sowohl mit Hilfe von Videos als auch unter realen Fahrsituationen trainiert. Anfangs wurden die Roboter in einem kompakten Elektrofahrzeug auf dem Universitätsgelände getestet. Während der Testfahrten mit niedriger Geschwindigkeit lag der Fokus insbesondere auf der Fähigkeit des Roboters, Objekte zuverlässig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

Die Wissenschaftler sind mit den Tests bisher ziemlich zufrieden, aber das Ergebnis ist noch nicht ausreichend, um Musashi schon in den Straßenverkehr zu schicken. Sie planen, den Roboter weiter zu optimieren, um herauszufinden, ob ein humanoider Roboter möglicherweise sicherer Auto fahren kann als ein durchschnittlicher Mensch. Na, das wäre ja mal was – Roboter als die besseren Fahrer. Vielleicht sollten wir uns schon mal daran gewöhnen, von Robotern überholt zu werden, wenn wir mal wieder im Stau stehen.

Schlagwörter: Musashi + University + Tokyo

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  • 18. Juni 2024