X (ehemals Twitter) führt umstrittene Blockierungsänderung ein: Kritik an Sicherheit und App-Richtlinien
Am vergangenen Wochenende gab die Plattform X, vormals bekannt als Twitter, bekannt, dass sie eine kontrovers diskutierte Änderung an der Funktionsweise des Blockiermechanismus implementiert hat. Der Initiator dieses Wandels, Elon Musk, hatte die Pläne bereits im September angekündigt, und nun wird die Umsetzung vollzogen. Die Innovation ermöglicht es Personen, die von einem Nutzer blockiert wurden, weiterhin dessen öffentliche Beiträge sowie Listen mit Followern und gefolgten Personen einzusehen.
Musk argumentierte, dass es „keinen Sinn“ habe, Personen daran zu hindern, öffentliche Inhalte zu sehen. Allerdings wirft diese Änderung, angesichts einer gleichzeitig eingeführten Neuerung – der Verhinderung des Scrollens durch nicht angemeldete Nutzer öffentlicher Profile – Bedenken hinsichtlich der Belästigung von blockierten Nutzern auf.
Im Oktober hatte das X-Ingenieurteam behauptet, die Änderung bringe „größere Transparenz“ und schütze vor potenziell schädlichen Aussagen über blockierte Personen, ohne dass diese darüber informiert würden. Gleichzeitig bleibt die Funktionalität des Blockens bestehen: Blockierte Nutzer können nicht folgen, liken, antworten, repostieren oder Direktnachrichten senden oder mit Beiträgen der blockierenden Person interagieren.
Kritiker wie Tracy Chou, Gründerin des Anti-Belästigungstools „Block Party“, warnen jedoch vor den negativen Folgen. Chou betont in einem Beitrag auf X selbst, dass „Reibung wichtig ist“ und die Änderung es Stalkern erleichtern würde, Menschen zu belästigen.
Ein weiteres Dilemma stellt die Einhaltung der App-Store-Richtlinien dar. Apples Richtlinien fordern für Apps mit nutzergenerierten Inhalten die Möglichkeit, missbräuchliche Nutzer zu blockieren. Googles Richtlinien sind spezifischer und verlangen für Apps mit öffentlich zugänglichen Inhalten (wie X) sowohl Meldefunktionen als auch ein Blockierungsfeature. Die neue Funktion von X könnte diese Vorgaben in Frage stellen und somit zu rechtlichen Problemen führen.
Die Einführung dieser umstrittenen Änderung wirft wichtige Fragen zur Nutzersicherheit, zum Schutz vor Belästigung und zur Einhaltung regulatorischer Vorgaben auf.
Schlagwörter: X + Elon Musk + TechCrunch
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