Bayerns neuer Supercomputer: Blue Lion mit HPE und Nvidia-Power

Ab 2027 wird das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ein gewaltiges Upgrade erfahren. Der neue Supercomputer „Blue Lion“ ersetzt die bisherigen Intel-basierten Hardware-Komponenten und läutet eine völlig neue Ära des High-Performance Computing (HPC) in Bayern ein. Anstatt auf Lenovo und Intel setzt das LRZ zukünftig auf Hewlett Packard Enterprise (HPE) als Systemintegrator und Nvidia als Lieferant für Prozessoren und Beschleuniger.

Dieser Wechsel bringt nicht nur einen neuen Hardware-Partner mit sich, sondern auch leistungsstärkere Technologien: Blue Lion wird mit CPUs der nächsten Generation, wie dem „Vera“-Modell (Nachfolger von Grace), sowie GPUs der neuesten Generation, dem „Rubin“ (Nachfolger des Ponte Vecchio), ausgestattet. Beide Technologien sollen laut Nvidia im Jahr 2026 vorgestellt werden, was eine Inbetriebnahme im Jahr 2027 absolut realistisch erscheinen lässt.

Die Entscheidung für HPE und Nvidia ist ein klares Signal für die Zukunft des HPC: Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen stehen zunehmend im Fokus. Mit Nvidias leistungsstarken Grafikprozessoren, die sich hervorragend für KI-Anwendungen eignen, rüstet das LRZ seine Fähigkeiten in diesem Bereich deutlich auf.

Verzögerte Erweiterung von SuperMUC-NG Phase 2

Aktuell arbeitet das LRZ noch an der Inbetriebnahme der SuperMUC-NG Phase 2. Diese Kombination aus Intels Xeon-Prozessoren (Sapphire Rapids) und Ponte-Vecchio-Beschleunigern war ursprünglich für das Frühjahr 2022 geplant, die Fertigstellung verzögerte sich jedoch bis Anfang 2024. Die vollständige Validierung soll noch im Laufe des Jahres abgeschlossen werden.

Ein besonderes Merkmal der SuperMUC-NG Phase 2 ist die Direktwasserkühlung mit einer Zieltemperatur von 40 Grad Celsius. Diese Technologie trägt nicht nur zur optimalen Leistungssteigerung bei, sondern ermöglicht auch die Nutzung erneuerbarer Energien und damit nachhaltiges Computing. Das gekühlte Wasser wird zusätzlich zur Stromerzeugung in einem Blockheizkraftwerk eingesetzt, was die Energieeffizienz weiter verbessert.

Finanzierung und Anwendungsbereiche von Blue Lion

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst finanzieren den neuen Supercomputer „Blue Lion“ zu gleichen Teilen mit insgesamt 250 Millionen Euro. Das LRZ ist Teil des Gauss Centre for Supercomputing (GCS), einem Netzwerk führender Rechenzentren in Deutschland.

Auf Blue Lion sollen verschiedene Forschungsprojekte durchgeführt werden, darunter Strömungs- und Weltraumsimulationen, aber auch KI-basierte Analysen und Algorithmen. Die leistungsstarke Hardware ermöglicht bahnbrechende Fortschritte in diesen Bereichen und stärkt Deutschlands Position im globalen Wettbewerb um digitale Innovation.

Mit „Blue Lion“ setzt das LRZ ein starkes Zeichen für die Zukunft des HPC in Deutschland und positioniert sich als zukunftsorientiertes Zentrum für wissenschaftliches Computing. Die Kombination aus HPEs Expertise, Nvidias innovativer Hardware und dem Fokus auf KI verspricht spannende Forschungsergebnisse und Fortschritte in Schlüsselbereichen der Wissenschaft und Technologie.

Schlagwörter: LRZ + HPE + Nvidia

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  • 13. Dezember 2024