Skandal in der Cybersicherheitsbranche: Ex-Mitarbeiter begehen Ransomware-Attacken

In den USA hat ein Skandal in der Cybersicherheitsbranche für Aufsehen gesorgt: Zwei ehemalige Angestellte von Unternehmen dieser Branche wurden angeklagt, während ihrer Tätigkeit selbst Ransomware-Attacken ausgeführt und dabei über eine Million US-Dollar erbeutet zu haben. Die Chicago Sun-Times berichtet detailliert über den Fall und beleuchtet die erschreckende Doppelmoral der beiden Männer, die sich mit Sicherheit in ihren Jobs auskannten und gleichzeitig kriminelle Geschäfte betrieben. Einer der Beschuldigten war bei DigitalMint angestellt, einem Unternehmen, das sich auf Lösegeldverhandlungen spezialisiert hat – ein zynisches Paradoxon, da er selbst Ransomware zur Erpressung nutzte. Der zweite Angeklagte hatte einen Posten bei Sygnia inne, einem Konzern, der für Kunden Simulationsangriffe, inklusive Ransomware-Attacken, durchführt. An dem kriminellen Treiben sollen auch weitere Personen beteiligt gewesen sein, darunter ein weiteres Mitglied des DigitalMint-Teams, dessen Identität jedoch nicht öffentlich ist.

Die Ermittlungen, die im Sommer bereits von DigitalMint selbst publik gemacht wurden, haben nun ihre erschreckende Dimension offenbart. Hintergrund der Anschuldigungen ist die Nutzung der Ransomware ALPHV, die wie ein Service verfügbar ist und für deren Einsatz ein Teil des erpressten Geldes an die Entwickler fließt. Die beiden Angeklagten sollen damit einen Hersteller von Medizingeräten aus Florida heimgesucht haben, dessen Daten sie verschlüsselten und 10 Millionen Dollar Lösegeld forderten. In diesem Fall konnten sie tatsächlich einen Teilbetrag erbeuten – rund 6 Millionen Dollar.

DigitalMint betont in der aktuellen Causa zwar in den Medien, dass ihnen kein Wissen über die Taten oder eine Beteiligung daran unterstellt werde, doch das Skandalöse an dieser Geschichte liegt gerade im Kontrast zwischen dem professionellen Image des Unternehmens und dem unerlaubten Handeln eines Mitarbeiters, der sich mit den Gegebenheiten seines Jobs auskannte. Beide Unternehmen, DigitalMint sowie Sygnia, versichern ihre Kooperation mit den Ermittlungen und die sofortige Kündigung des tatverdächtigen Mitarbeiters.

Der Fall wirft jedoch grundlegende Fragen auf: Wie kann es sein, dass Personen in Positionen innerhalb der Cybersicherheitsbranche selbst zu Cyberkriminalität greifen? Welche Kontrollmechanismen fehlen, um solche Missstände zu verhindern? Dieser Skandal ist ein eindringliches Warnsignal für die Branche und verdeutlicht die Notwendigkeit intensiverer Kontrollen und Ethikstandards, um zukünftige Vorfälle dieser Art zu verhindern.

Schlagwörter: DigitalMint + Sygnia + USA

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  • 4. November 2025