Apple hat angekündigt, sein Betriebssystem iOS grundlegend zu überarbeiten und das iPhone für den Digital Markets Act (DMA) zu öffnen. Das Unternehmen warnte jedoch vor den damit verbundenen Risiken. Die geplanten Verbesserungen sollen mit der Veröffentlichung von iOS 17.4 im März für alle Nutzer zugänglich gemacht werden. Entwickler haben die Möglichkeit, eine Vorabversion zu installieren, um sich auf die kommenden Änderungen vorzubereiten.
Mit der Einführung von iOS 17.4 ermöglicht Apple erstmals die Nutzung von anderen App-Stores neben dem vorinstallierten App Store auf dem iPhone, was eine Hauptanforderung des DMA ist. Nutzer haben nun die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie solche App-Stores verwenden möchten. Die entsprechende Option muss in den Einstellungen aktiviert werden, bevor Drittanbieter-Stores installiert und deren angebotene Apps heruntergeladen werden können. Es ist jedoch nicht vorgesehen, dass Sideloading vollständig frei ist, und es ist auch nicht möglich, einzelne Apps direkt von einer Webseite herunterzuladen. Apple gab bekannt, dass dies derzeit noch Gegenstand einer Untersuchung ist.
Apple behält die grundlegende Kontrolle über die Dritt-App-Stores, während Anbieter verpflichtet sind, eine spezielle Genehmigung vom iPhone-Hersteller einzuholen. Dabei müssen sie nachweisen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und Mindeststandards in Bezug auf Sicherheit und Datenschutz einhalten können. Entwickler sind weiterhin verpflichtet, ihre Apps bei Apple zur Überprüfung einzureichen, haben jedoch die Möglichkeit festzulegen, ob ihre Software auch in bereits genehmigten App-Marktplätzen erscheinen soll – entweder parallel oder als Alternative zum bekannten Apple App Store.
Es ist den Nutzern jedoch nicht gestattet, eine App aus verschiedenen App-Stores herunterzuladen und unterschiedliche Versionen der App parallel zu verwenden. Ähnlich wie auf dem Mac behält Apple die Möglichkeit, Zertifikate zurückzuziehen und somit beispielsweise das Öffnen von schädlicher Software zu blockieren. Apps, die in Dritt-Läden erhältlich sind, unterliegen den standardmäßigen Sicherheitsfunktionen von iOS und müssen die Zustimmung der Nutzer einholen, um auf bestimmte Funktionen zugreifen zu können.
Die Tracking-Zustimmung, die von Apple vorgeschrieben ist, soll auch für solche Dritt-Apps gelten. Funktionen der Kindersicherung, die mit Apples Bezahlschnittstelle verbunden sind, wie beispielsweise die Freigabe von Käufen oder das Blockieren von In-App-Käufen, sind in Apps, die außerhalb des App Stores geladen werden, nicht verfügbar. Die EU-Kommission wird den von Apple vorgelegten Compliance-Plan überprüfen und möglicherweise auf zusätzliche Änderungen drängen.
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