Französische Datenschutzbehörde prüft Datenverstöße bei Viamedis und Almerys: 33 Mio. Betroffene!

Die französische Datenschutzbehörde CNIL untersucht derzeit zwei große Datenverstöße bei den Unternehmen Viamedis und Almerys. Diese Verstöße betreffen über 33 Millionen Personen und betreffen damit fast die Hälfte der französischen Bevölkerung.

Die CNIL gab bekannt, dass die beiden Kranken- und Sozialversicherungsdienstleister die Behörde über umfangreiche Cyberangriffe informiert haben, bei denen die persönlichen Daten von Versicherten und ihren Angehörigen massiv beeinträchtigt wurden.

Laut CNIL erlangten die Täter Ende Januar Zugriff auf verschiedene Informationen, darunter den Familienstand, das Geburtsdatum, die Sozialversicherungsnummer, den Namen des Krankenversicherers sowie die Einzelheiten der abgeschlossenen Verträge. Bankverbindungen, medizinische Daten, erfolgte Erstattungen, Adressen, Telefonnummern und E-Mails sollen laut CNIL nicht von dem Datenleck betroffen sein.

Es liegt nun in der Verantwortung der Krankenkassen, die Viamedis und Almerys nutzen, alle betroffenen Personen individuell und direkt zu informieren, wie es die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vorsieht. Die CNIL betont, dass sie sicherstellen wird, dass dies so schnell wie möglich geschieht und dass ihre eigene Untersuchung ebenfalls zügig voranschreitet. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Sicherheitsmaßnahmen gelegt, die von den Unternehmen vor und nach dem Vorfall ergriffen wurden.

Die CNIL rät den betroffenen Personen, bei möglichen Anfragen, insbesondere im Zusammenhang mit der Erstattung von Gesundheitskosten, vorsichtig zu sein. Es wird empfohlen, regelmäßig die Aktivitäten und Transaktionen auf den verschiedenen Konten zu überprüfen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die betroffenen Informationen mit Daten aus vergangenen Datenschutzverletzungen zusammengeführt werden. Im Jahr 2021 wurden bereits medizinische Daten von fast 500.000 französischen Bürgern in einem Internet-Forum zum Verkauf angeboten. Diese Informationen stammten aus den Unterlagen von rund dreißig medizinischen Analyselaboren.

Viamedis veröffentlichte vor einer Woche eine Ankündigung über den Vorfall im Bereich der Cybersicherheit auf LinkedIn. Seit dem Angriff ist die Website des Unternehmens nicht mehr zugänglich. Viamedis verwaltet Informationen von 20 Millionen Versicherungsnehmern und ist mit 84 verbundenen Gesundheitsorganisationen verbunden. Das Unternehmen hat jedoch keine Angaben zur Anzahl der Betroffenen gemacht, da dies derzeit noch Gegenstand der Untersuchung ist.

Über die Störung bei Almerys wurde zu Beginn nur in lokalen Medien berichtet, wobei sie sich auf nicht genannte Quellen bezogen. Bisher hat das betroffene Unternehmen, dessen Webseite nach wie vor zugänglich ist, noch keine öffentliche Stellungnahme zu dem Datenleck abgegeben. Almerys arbeitet eigenen Angaben zufolge mit mehr als 2000 Partnern zusammen, von denen sich 400 in Frankreich befinden.

Schlagwörter: CNIL + Viamedis + Almerys

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  • 9. Februar 2024