Manchmal ist der Montag schon schwer genug, aber für neun Google-Mitarbeiter wurde es am Dienstagabend noch schlimmer. Sie wurden festgenommen, nachdem sie die Büros des Unternehmens in New York und Kalifornien besetzt hatten. Was war der Grund für diese außergewöhnliche Aktion? Die Mitarbeiter protestierten gegen die Teilnahme von Google am Projekt Nimbus, einem umstrittenen Regierungsvertrag mit Israel über die Bereitstellung von Cloud-Computing-Diensten im Wert von 1,2 Milliarden Dollar durch Google und Amazon.
Die Mitarbeiter in Sunnyvale, Kalifornien, hatten sich dazu entschieden, das Büro des CEO von Google Cloud, Thomas Kurian, zu besetzen. Gleichzeitig hielten die Mitarbeiter in New York im Gemeinschaftsbereich des 10. Stocks des Chelsea-Büros ein Sit-in ab. Die Festnahmen wurden von den Mitarbeitern auf Video festgehalten und sorgten für Aufsehen in den sozialen Medien.
Die Protestierenden fordern Google auf, sich aus dem Projekt-Nimbus-Vertrag zurückzuziehen, da die Teilnahme nach ihrer Meinung gegen die Werte und Prinzipien des Unternehmens verstößt. Bereits seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und Gaza gab es interne Proteste bei Google und Amazon gegen das Projekt Nimbus. Im März führte der öffentliche Protest eines Softwareingenieurs bei Google zu dessen Entlassung. Zudem unterzeichneten über 600 Google-Mitarbeiter einen offenen Brief, in dem sie die Führung aufforderten, ihre Unterstützung für eine israelische Tech-Konferenz zurückzuziehen.
Google selbst betont jedoch, dass der Projekt-Nimbus-Vertrag keine Verbindung zum israelischen Militär hat und die bereitgestellten Dienste nicht für militärische Zwecke genutzt werden. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von TIME enthüllte jedoch, dass Google Cloud Computing-Dienste an das israelische Verteidigungsministerium liefert. Diese Diskrepanz zwischen den offiziellen Aussagen und den tatsächlichen Lieferungen sorgt für zusätzliche Spannungen.
Die Proteste der Mitarbeiter sind Teil einer langjährigen Kampagne von externen Organisationen und Personen, die Google dazu drängen, Verträge mit Regierungen und Unternehmen einzustellen, deren Politik sie ablehnen. Google gibt an, dass es die Meinungsfreiheit der Mitarbeiter respektiert, aber gleichzeitig betont es auch die Notwendigkeit, wirtschaftliche Verträge einzuhalten.
Es bleibt abzuwarten, wie Google auf die anhaltenden Proteste reagieren wird. Die Aktionen der Mitarbeiter haben bereits für Aufmerksamkeit gesorgt und könnten den Druck auf das Unternehmen erhöhen, seine Position zu überdenken. In der heutigen Zeit, in der Technologieunternehmen immer mehr in politische und gesellschaftliche Debatten verwickelt sind, wird es interessant sein zu sehen, ob sich Google dazu entschließt, auf die Forderungen seiner Mitarbeiter einzugehen oder ob es bei seiner bisherigen Position bleibt.
Schlagwörter: Google Cloud + Nimbus + TIME
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