Liebe Leserinnen und Leser,
es ist wieder soweit: Ein weiteres Unternehmen hat es geschafft, sich in die Riege der Datenpannen-Champions einzureihen. Dieses Mal hat es die Biotechnologiefirma 23andme erwischt, die ja eigentlich dafür bekannt ist, uns mit spannenden Informationen über unsere DNA zu versorgen. Doch nun müssen die Kunden ihre Passwörter auf der dazugehörigen Internetplattform ändern. Warum? Na ja, möglicherweise sind ein paar Daten verloren gegangen. Aber hey, keine Sorge – die Untersuchungen dazu sind noch nicht abgeschlossen. Das klingt ja vielversprechend!
Scheinbar ist das gestohlene Material sogar schon vor zwei Monaten in einem Cybercrime-Forum aufgetaucht und wurde zum Verkauf angeboten. Da wurde behauptet, dass ganze 300 Terabyte an Kundendaten entwendet wurden. Damit das Ganze auch glaubhaft klingt, wurden die Profile der Gründerin von 23andme, Anne Wojcicki, und ihrem Ex-Mann Sergey Brin, Mitgründer von Google, veröffentlicht. Ja, die beiden waren mal verheiratet. Scheinbar hat die Ehe nicht gehalten, aber das ist eine andere Geschichte.
Was genau bei 23andme passiert ist, bleibt weiterhin ein Rätsel. Am Ende der letzten Woche hat das Unternehmen verkündet, dass Kriminelle Daten von Kunden, die ihre Genanalysen bei 23andme gemacht haben, zum Verkauf anbieten. Und nicht nur das – auch die Profile von Verwandten, die ebenfalls auf der Plattform registriert sind, sind betroffen. Das bedeutet, dass nicht nur die eigenen DNA-Ergebnisse, sondern auch die der Verwandtschaft in den Händen von Unbekannten gelandet sind. Da kann man sich ja gleich mal bei Oma und Opa entschuldigen, dass man deren Daten mitverkauft hat.
Laut den Medienberichten handelt es sich um etwa eine Million Datensätze, die Namen, Profilbilder, Geburtsdaten und Ergebnisse der Genanalyse beinhalten. Aber halt, das war nur der Anfang. Neuesten Informationen zufolge sind sogar eine Million Nutzer mit aschkenasischen Wurzeln und 100.000 Chinesen von dem Vorfall betroffen. Da fragt man sich doch, ob hier nicht etwas Größeres im Gange ist. Vielleicht hat ja jemand einen neuen Rekord im Datendiebstahl aufstellen wollen?
Nun ja, 23andme hat erstmal angefangen, ihre Kunden darüber zu informieren, wie sichere Passwörter aussehen sollten. Aber wie wir alle wissen, sind Tipps wie “Verwende ein langes Passwort mit Sonderzeichen und Zahlen” genauso nützlich wie ein Regenschirm in der Wüste. Deshalb hat das Unternehmen nun beschlossen, den Kunden den Passwortwechsel nahezulegen. Und damit auch wirklich alle mitbekommen, dass es ernst ist, gibt es eine E-Mail und den Hinweis, dass man ohne diese E-Mail keinen Zugriff mehr auf den Account hat. Na, wenn das mal nicht effektiv ist!
Ach ja, und 23andme ermutigt die Kunden auch noch, die Zwei-Faktor-Authentifizierung einzurichten. Das ist so eine Art zusätzlicher Schutz, damit die bösen Jungs nicht so leicht in euren Account kommen. Aber hey, mehr als das wird nicht empfohlen. Also, keine Panik, bei der nächsten Datenpanne gibt’s vielleicht sogar einen dritten Schritt!
Falls bei den laufenden Untersuchungen Hinweise auf unbefugten Zugriff gefunden werden, will 23andme die betroffenen Personen natürlich informieren. Das ist doch nett von ihnen, oder? Aber mal ehrlich, wer weiß, vielleicht sind wir eh alle schon längst Teil eines großangelegten DNA-Datenverkaufsplans und wissen es nur noch nicht. Vielleicht sollten wir einfach alle einen Schritt zurücktreten und uns darauf freuen, dass unsere DNA bald in den Händen von Marketingexperten landet, die uns dann noch mehr personalisierte Werbung schicken können. Wie aufregend!
Bis dahin empfehle ich euch: Ändert eure Passwörter regelmäßig, benutzt die Zwei-Faktor-Authentifizierung und betet, dass eure DNA nicht gerade auf dem Schwarzmarkt gehandelt wird. In diesem Sinne: Viel Glück und bleibt locker!
Eure News-Redaktion
Schlagwörter: Genanalyse + Datenverlust + Passwortwechsel
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