Dublin, Irland – Die irische Datenschutzkommission (DPC) hat TikTok eine Geldstrafe von sagenhaften 345 Millionen Euro aufgebrummt. Der Vorwurf: Das beliebte soziale Netzwerk hat die Privatsphäre von Teenagern verletzt, indem es deren Daten verarbeitet hat. Nun, ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich hatte in dem Alter sicherlich andere Sorgen als meine Datenschutzeinstellungen. Aber hey, Zeiten ändern sich.
Die Untersuchung der Datenverarbeitungspraktiken von TikTok begann im vergangenen September und deckte den Zeitraum vom 31. Juli bis zum 31. Dezember 2020 ab. Die irische Datenschutzbehörde hat dabei festgestellt, dass das Unternehmen gegen diverse Artikel der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union verstoßen hat. Das klingt ja fast so, als hätten sie die ganze Verordnung auf den Kopf gestellt und geschüttelt, um zu sehen, was rauskommt.
Eine besonders skandalöse Enthüllung war, dass die Profil-Einstellungen von TikTok für Kinderkonten standardmäßig öffentlich sichtbar waren. Das bedeutet, dass alle geposteten Inhalte für jeden innerhalb und außerhalb der Plattform sichtbar waren. Na super, da kann man ja gleich ein Werbeplakat mit der Aufschrift “Hallo, ich bin 15 Jahre alt und hier sind meine peinlichen Videos!” auf die Stirn kleben.
Auch die Funktion “Familienpaarung” von TikTok wurde als fehlerhaft befunden. Minderjährige Nutzer konnten ihre Konten mit denen von 16-jährigen und älteren Minderjährigen verknüpfen, ohne ihren Status als Eltern oder Erziehungsberechtigte nachweisen zu müssen. Das ist ja fast so, als würde man einem Fünfjährigen den Schlüssel zum Eiscremeladen geben und ihn bitten, sich selbst zu bedienen. Was könnte da schon schiefgehen?
TikTok hat auch nicht ausreichend transparente Informationen für seine jungen Nutzer bereitgestellt, was ihre Fähigkeit beeinträchtigte, die Datenverarbeitungspraktiken der Plattform vollständig zu verstehen. Das ist so, als würde man jemandem eine Versicherungspolice in die Hand drücken, ohne ihm zu sagen, was genau er da eigentlich unterschreibt. Aber hey, wer braucht schon Transparenz, wenn man stattdessen coole Tanzvideos machen kann?
Die irische Datenschutzbehörde hat nun eine Verwaltungsstrafe von 345 Millionen Euro gegen TikTok verhängt und das Unternehmen verpflichtet, seine Datenverarbeitungspraktiken innerhalb von drei Monaten an die regulatorischen Standards anzupassen. Ob TikTok die Strafe bezahlt oder einfach in Form von viralen Tanzvideos abarbeitet, bleibt abzuwarten.
Anu Talus, Vorsitzende des Europäischen Datenschutzausschusses, betonte, dass soziale Medienunternehmen die Verantwortung haben, Benutzern, insbesondere Kindern, keine unfair gestalteten Entscheidungen zu präsentieren. Ja, das sollte wohl selbstverständlich sein. Optionen im Zusammenhang mit der Privatsphäre sollten objektiv und neutral angeboten werden, um jegliche Art von irreführender oder manipulativer Sprache oder Gestaltung zu vermeiden. Denn schließlich geht es hier um die Privatsphäre von Kindern, und die sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
TikTok ist übrigens nicht das erste Unternehmen, das von Datenschutzbehörden zur Kasse gebeten wurde. Im Januar musste TikTok bereits eine Strafe von 5 Millionen Euro in Frankreich zahlen, weil es die Benutzer nicht ausreichend über die Verwendung von Cookies informiert hat und es schwierig gemacht hat, sich abzumelden. Ob sie diese Strafe aus der Portokasse bezahlt haben? Wer weiß.
Insgesamt zeigt dieser Fall einmal mehr, dass digitale Akteure, insbesondere solche, die von jungen Menschen genutzt werden, ihre Verantwortung ernst nehmen müssen. Denn die Privatsphäre von Kindern und Jugendlichen sollte immer an erster Stelle stehen. Oder zumindest an zweiter Stelle, direkt nach den neuesten TikTok-Trends.
Schlagwörter: DatenschutzGrundverordnung + TikTok + Geldstrafe
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